Operation Gehaltserhöhung bei Vivantes

WARNSTREIK Pflegepersonal an sechs Klinikstandorten legt für zehn Stunden Arbeit nieder: OP-Säle bestreikt. Donnerstag wird neu verhandelt

Höhere Löhne, mehr Urlaub: Die Forderungen der Vivantes-MitarbeiterInnen, die am Montag in einen zehnstündigen Warnstreik traten, waren deutlich. An sechs Krankenhäusern des kommunalen Klinikverbunds legten rund 300 MitarbeiterInnen des Pflegepersonals ihre Arbeit nieder. Bestreikt wurden vor allem die Operationssäle und die Anästhesie am Standort Neukölln, am Urban Krankenhaus in Kreuzberg, am Schöneberger Auguste-Viktoria-Klinikum und in Spandau. Die größte Aktion mit einer Kundgebung gab es gestern am Klinikum Neukölln.

Die Gewerkschaft Ver.di hatte im Zuge der bundesweiten Auseinandersetzungen um einen neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst zu dem Warnstreik aufgerufen. Die Arbeitnehmer fordern einen zusätzlichen Grundbetrag von 100 Euro und 3,5 Prozent mehr Einkommen.

„Wir haben zehn Jahre auf Lohnerhöhungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichtet, damit Vivantes aus einer schwierigen finanziellen Lage kommen konnte“, sagt Gabriele Hellmich, technische Assistentin am Standort Friedrichshain, die am Montag ebenfalls zu den Streikenden gehörte. Aber irgendwann sei „auch mal Schluss“.

Auch das Humboldt-Klinikum in Reinickendorf und der Standort Friedrichshain waren von dem Streik betroffen. Der Patienten-Begleitservice im Urban-Klinikum wurde komplett lahmgelegt. Die drei Klinikstandorte der Charité in Berlin wurden nicht bestreikt – die Universitätsmedizin befindet sich in einem Schlichtungsverfahren mit Ver.di. Die von Ver.di gestellten Forderungen im Tarifstreit lehnt die Charité bisher als überzogen ab.

Am Donnerstag gehen die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern weiter. Bis dahin seien keine weiteren Ausstände geplant, sagte Ver.di-Gewerkschaftssekretärin Janine Balder. Legten die Arbeitgeber jedoch kein „ordentliches Angebot“ vor, würden die Warnstreiks in der übernächsten Woche fortgesetzt. SF