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UNTERM STRICH

Wir wussten es ja schon immer. Amazon, das ist nicht dieser fiese Gigant, der sich mit aggressiven Methoden mehr und noch immer mehr Marktmacht sichert, nein, Amazon hat ein großes Herz. Und gar ein riesengroßes für Nachwuchsschriftsteller. So kam uns gestern zu Ohren – besser, da via Mail: vor Augen –, dass Amazon auch in diesem Jahr wieder Nachwuchsautoren für „Entdeckt! Der Amazon Autoren-Preis“ sucht. „Begabte Schriftsteller können sich jetzt direkt online bewerben. Bücherfans können durch Abgabe ihrer Stimme auf Amazon.de mitentscheiden, wer die erste Runde des Wettbewerbs 2014 für sich entscheiden wird“, heißt es in der Einladung, die wir dankbar annehmen werden. Vielleicht verfassen wir ein Pamphlet für die Buchpreisbindung oder ein Manifest wider die Monopolisten, da haben wir sicher gute Chancen. Zack, in den Amazon-Charts gleich von 0 auf 1. Ach so, „bei Rückfragen und für weitere Informationen steht Ihnen das Presseteam von Amazon Kindle gerne zur Verfügung“, wird uns noch freundlichst mitgeteilt – vielleicht wollen wir die Berichterstattung mit einer kleinen Kindle-Verlosung verbinden? Oh, das stand da gar nicht. Dafür gibt es aber doch die ein oder andere Einschränkung: „Alle Titel, die für den Preis eingereicht werden, müssen als Print- und Kindle eBook-Version bei Amazon verfügbar sein“, und so weiter und so fort. Eine kurze Zusammenfassung des Rests: Der Amazon-Autorenpreis war im letzten Jahr auch schon total beliebt. Die Titel der nun bereits nominierten Bücher sind jedenfalls vielversprechend: „Meine Mutter schwebt im Weltall und Großmutter zieht Furchen“ und „Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht“ zum Beispiel. Wir machen dann mal das Licht aus.

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