Nur gesunde Tiere erlaubt

TIERSCHUTZ Niedersachsen will die Anzahl von Schlachttieren eines Betriebes von deren Gesundheitszustand abhängig machen

Als erstes Bundesland will Niedersachsen die Zahl der gehaltenen Schlachttiere von ihrem jeweiligen Gesundheitszustand abhängig machen. Niedersachsen wäre das erste Bundesland mit einer so strengen Regelung. Schlachtbetriebe und Veterinäre sollen erfassen, wie es Tieren geht und ob sie krank oder verletzt sind. Auf dieser Grundlage wird dann entschieden, ob die Zahl angemessen ist oder gesenkt werden muss.

Belohnung für artgerechte Tierhaltung

„Wir wollen die Tiere künftig nicht mehr an die Ställe anpassen, sondern die Haltung an die Bedürfnisse der Tiere“, sagte Agrarminister Christian Meyer (Grüne) der Tageszeitung Die Welt. Nach Angaben von Meyers Sprecherin sollen die Kontrollen entweder per Video oder persönlich erfolgen. Mit einem solchen „Tierschutzindikator“ sei Niedersachsen „bundesweit Vorreiter“. Mit ihm könne artgerechte Haltung belohnt und nicht artgerechte Haltung sanktioniert werden. Wie die Sprecherin sagte, werden Masthühner in einigen Schlachthöfen bereits heute auf Verletzungen und Erkrankungen hin kontrolliert.

„Andere Tiere wie Schweine, Rinder und Puten werden folgen“, sagte Meyer. Wann der regelnde Erlass, der etwa eine Senkung der Besatzdichte aufgrund vorgegebener Indikatoren vorschreibt, umgesetzt wird, sei aber noch offen. Meyer: „Ich hoffe, das wird in wenigen Wochen schon der Fall sein.“ Derzeit würden noch die Spitzenverbände der betroffenen Branchen zum entsprechenden Entwurf angehört.  (dpa)