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: Deutschland, einig Lotto-Land

„Sehr geehrte Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten“, schreibt Lotto Deutschland in einem offenen Brief, der auch LeserInnen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vorliegt, „unser Land hat das große Glück, auf 20 Jahre deutsche Einheit zurück zu blicken“. Und: „Ohne Lotto wäre dies nicht möglich gewesen.“

Das hat uns dann doch umgehauen: Die Geschichte der Zwei-plus-vier-Verhandlungen muss neu geschrieben, das Axel-Springer-Denkmal „Väter der Einheit“ sofort abgerissen werden. Es war gar nicht die erste demokratisch gewählte DDR-Volkskammer – sondern der deutsche Lottoblock.

Die deutsche Einheit – ein Glücksspiel. Wir hätten es ahnen können: Schließlich hatte mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, mit der man heute ’ne Million im Lotto gewinnt, Anfang 1989 der gemeine BRD-Bürger die Wiedervereinigung zu Lebzeiten für möglich gehalten. Und erinnert das gemischte Schicksal der einstigen Warschauer-Pakt-Staaten und Sowjetrepubliken nicht arg an „16 aus 49“? Die Privatisierung durch die Treuhand geriet zum „Rennquintett“ mit vielen Stürzen. Dafür gewann das Tipp-Kollektiv von „Drüben“ in der Lotterie „Spiel 90“ immerhin den Solidaritätszuschlag.

Und deshalb unterstützen wir den Appell von Lotto Deutschland zur „Stärkung der staatlichen Lotteriegesellschaften“. Mal sehen, wen wir als Nächstes dazu gewinnen. STG