PFT vergiftet Grüne

Grüner Landwirt Ostendorff klagt Parteifreundin Höhn an: PFT-Gefahr sei seit Jahren bekannt

DÜSSELDORF taz ■ Der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Friedrich Ostendorff greift seine Parteifreundin Bärbel Höhn an. Die ehemalige Landesumweltministerin habe nicht genug gegen die umstrittene Bioabfallverordnung getan. Umweltwissenschaftler machen diese Verordnung für die seit Monaten gefundenen PFT-Gifte im sauerländischen Grundwasser mitverantwortlich. „Die Gefahr war seit Jahren klar, da ist nichts passiert“, sagt Ostendorff. Höhn hingegen sagte zur taz, sie habe sich während ihrer Regierungszeit für eine Verschärfung der Schadstoffgrenzwerte in der Bioabfallverordnung eingesetzt.

Unter diese Verordnung fallen auch Klärschlämme, die jetzt die Felder verunreinigt haben sollen. Für Ostendorff tragen auch die Bauern eine Schuld. „Sie haben sich pro Hektar 300 Euro bezahlen lassen, die Klärschlämme auf ihre Felder zu bringen“, sagte der Landwirt. Die Bauern seien keine Opfer. Ein Opfer des PFT-Skandals ist hingegen Matthias Schulte-Huermann. Das grüne Fraktionsmitglied im Hochsauerlandkreis hatte Höhn wegen „Verschleierung von Trinkwasservergiftung“ angezeigt und wurde daraufhin von seiner Partei zum Rücktritt aufgefordert. Er legte Donnerstagabend sein Amt nieder, behielt aber sein Mandat. ANNIKA JOERES