Schaulaufen der SPD-Kandidaten

PARTEIVORSITZ Die BewerberInnen um den Posten des schleswig-holsteinischen SPD-Chefs präsentieren sich

Bitte lächeln: Bei der Vorstellung der KandidatInnen um Platz eins der SPD-Landesliste bemühten sich am Dienstag alle vier Bewerber um fröhliche Mienen. Torsten Albig, Bürgermeister von Kiel, Brigitte Fronzek, seine Amtskollegin aus Elmshorn, Ralf Stegner, Landesparteichef und Fraktionsvorsitzender sowie Mathias Stein, Mitglied des SPD-Kreisvorstands Kiel, Bautechniker und zurzeit freigestellter Personalrat, wollen die SPD in den Landtagswahlkampf führen. Von Anfang November bis Ende Januar werden sie sich bei 15 Veranstaltungen der Parteibasis vorstellen, alle rund 20.000 Mitglieder dürfen mitentscheiden.

Die Einzelheiten stünden noch nicht fest, so SPD-Landesgeschäftsführer Christian Kröhning: „Lebendig und attraktiv“ solle das Verfahren werden. Unklar ist, ob alle Mitglieder automatisch Briefwahlunterlagen erhalten oder ob es Stimmungsbilder am Ende jeder Veranstaltung geben wird. Das Ziel sei auf jeden Fall die „maximale Aktivierung“, so Kröhning.

Alle BewerberInnen lobten das Verfahren: „Wir machen neugierig auf Inhalte und Personen“, sagte Albig. Fronzek erklärte, es hätte geheißen, die „arme SPD“ habe zu wenig Personal – nun zeige sich das Gegenteil. Stegner betonte, wichtig seien „Kompetenz in der Führung und Erfahrung im Parlament“ – Dinge, die er mitbringt. Der bisher unbekannte Kandidat Mathias Stein erklärte, er wolle Politik „mit den Menschen“ machen und nicht auf Schlagzeilen schauen.

Thematisch setzen alle BewerberInnen auf Bildung. Verkehrsprojekte – etwa die umstrittene Fehmarnbelt-Querung – müssten geprüft werden. Stegner und Albig sagten, auch Projekte, die bereits politische Prozesse durchlaufen hätten, müssten hinterfragt werden dürfen. Stein und Fronzek bewerten die Querung kritisch. Fronzek, die 2003 eine Chance auf den Landesvorsitz gehabt hatte, erklärte, das habe sie sich damals nicht zugetraut. Das Ministerpräsidentenamt schon: „Ich würde es gern machen.“ EST