Jamshid Hussein, 32, Soziologe

Ich habe einen Master in Soziologie an der Universität Damaskus gemacht. Gemeinsam mit ein paar Freunden engagierte ich mich in der „Union der Koordinationskomitees der Kurdischen Jugend in Syrien“ gegen das Assad-Regime. Irgendwann kam die Polizei zu uns nach Hause, und ein paar von uns beschlossen, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.

Ich bin jetzt seit sechs Monaten in Berlin. Die Stadt gefällt mir sehr gut. Momentan versuche ich zu verstehen, wie die deutsche Gesellschaft funktioniert. Natürlich ist es manchmal schwierig: Berlin ist sehr groß, und es ist nicht leicht, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Aber es gibt hier viele kulturelle Angebote, die Leute sind sehr bunt gemischt, das finde ich gut. Seit zehn Tagen habe ich eine Wohnung in Buch. Langsam fühle ich mich hier zu Hause. Ich würde gern meinen Master zu Ende machen und Deutsch lernen.

Ich werde auch weiterhin daran arbeiten, dass in Syrien irgendwann eine demokratische Regierung an der Macht ist. Meine Familie und viele meiner Freunde sind noch in Syrien. Ich vermisse sie sehr.

AUFGEZEICHNET VON GS