Waldorfschule isst besser

MAHLZEIT Studie zur Schulverpflegung untersucht Qualität des Essens und Zufriedenheit der Schüler

Schulverpflegung spielt durch den zunehmenden Ganztagsunterricht eine immer größere Rolle. Von den Schulen wird das Thema aber eher als Problem wahrgenommen, obwohl es viel zum Erlernen gesunder Lebensweisen beitragen könnte.

In einer bundesweiten Studie hat die Ernährungswissenschaftlerin Anne Abeler die Schulverpflegung an Waldorfschulen untersucht („Die Verpflegung an Waldorfschulen – Eine deutschlandweite Befragung“, Kassel 2013). Das Ergebnis: Waldorfschulen schneiden bei der Schulverpflegung sehr gut ab, sowohl bei der Qualität des Essens als auch bei der Zufriedenheit der SchülerInnen.

An staatlichen Schulen dagegen hagelt es oft Kritik – was etwa an langen Warmhaltezeiten mangels eigener Küche vor Ort liegt, über die nur jede fünfte Schule verfügt. Beklagt werden auch mangelnde Hygiene, schlechte Personalqualifikation und geringe finanzielle Ressourcen. Die meisten öffentlichen Schulen geben die Organisation der Schulverpflegung in die Hände von externen Cateringfirmen, nur 12 Prozent betreiben die Verpflegung stattdessen in Eigenregie.

Dagegen bewirtschaften der Studie zufolge drei Viertel der Waldorf-Schulen ihre Mensa selbst, vier von fünf Schulen haben eine Küche mit Zubereitung. Der Anteil mit Frisch- und Mischverpflegung liegt bei 80 Prozent, 91 Prozent bevorzugen saisonale Lebensmittel. Fast alle Waldorfschulen bieten bereits ein Mittagessen an. Da die große Mehrheit der Standorte zudem über einen Schulgarten verfügt und das Fach Gartenbau in den Lehrplan integriert ist, lässt sich das Thema „Gesunde Ernährung“ ganz praktisch in den Unterricht einbeziehen. Bei der Hälfte der Waldorfschulen ist das schon der Fall.

Kritik übt die Studie an den Essenszeiten: Auch an den meisten Waldorfschulen ist die Mittagspause kürzer, als sie nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sein sollte. Die DGE empfiehlt 60 Minuten, bei drei Viertel aller Waldorfschulen ist die Pause jedoch schon nach 30 bis 45 Minuten vorbei. AWR