„Für Veränderung eintreten“

Internationaler Kongress gegen staatliche Repression

promoviert an der Uni und ist Teil des „wissenschaftlichen Hochschulzusammenschlusses zur Erforschung des Mensch-Natur-Verhältnisses“ Foto: privat

taz: Herr Stache, was gab den Anstoß zum Antirepressionskongress?

Christian Stache: Die konkreten Repressionserfahrungen gegen oppositionelle Bewegungen, von der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung über antikapitalistische Organisationen bis hin zur Antikriegsbewegung. Nach dem 11. September 2001 gab es einen Trend hin zu einer autoritären Sicherheitsgesellschaft. Durch die Antiterrorgesetze werden bürgerliche Grundrechte wie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit eingeschränkt und bei Bedarf ausgesetzt.

Sie erforschen in einer Hochschulgruppe das Verhältnis von Mensch und Natur. Wie sieht das aus?

Es ist im Kapitalismus grundlegend gestört. Das zeigt sich daran, dass Tiere zum Konsum ermordet werden und an den zerstörerischen Auswirkungen des Klimawandels. Aber auch am Umgang mit sozial-ökologische Bewegungen.

Sind die in besonderer Weise Repression ausgesetzt?

Es gibt Gruppen, die für ihren legalen Protest wie Anti-Pelzkampagnen staatlich verfolgt und vor Gericht gezogen werden. Und auch wenn die Tierrechtsbewegungen nicht sehr groß sind, arbeiten sie doch effektiv. Denn sie setzen da an, wo es Unternehmen und Politik am meisten trifft: beim Geld.

Der israelische Regierungskritiker Moshe Zuckermann wird über Rosa Luxemburg reden. Was kann man von ihr lernen?

Sie ist für eine grundlegende Veränderung unserer Gesellschaft eingetreten. Dafür haben die staatlichen Represssionsorgane das größtmögliche Opfer von ihr verlangt. Sie war sich der Gefahr bewusst und hat sich dennoch nicht von ihrem Widerstand abbringen lassen. INTERVIEW: LKA

heute bis Sonntag, Universität www.antirepkongresshh2010.tk