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: Leinen los nach Libanon

Der erste deutsche Marineverband hat sich gestern zum Unifil-Einsatz ins östliche Mittelmeer aufgemacht

WILHELMSHAVEN ap ■ Acht deutsche Kriegsschiffe mit rund 1.000 Soldaten an Bord sind gestern in Wilhelmshaven zu ihrem Einsatz vor der Küste des Libanon ausgelaufen. Nach dem Mittwoch gefassten Bundestagsbeschluss sollen sie im Rahmen der UN-Friedensmission Unifil zunächst bis Ende August 2007 die libanesische Küste sichern und den Waffenschmuggel für die israelfeindliche Hisbollah unterbinden.

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) zeigte sich in seiner Verabschiedungsrede an die Soldaten zuversichtlich, dass der Einsatz dazu beitragen wird, den fragilen Waffenstillstand in der Region zu stabilisieren. Die Austauschkräfte eingerechnet, sind rund 2.400 deutsche Marinesoldaten für den Einsatz vorgesehen. Zusammen mit den beiden Fregatten „Mecklenburg-Vorpommern“ und „Karlsruhe“ traten ein Gruppenversorger, ein Tender und vier Schnellboote die zehntägige Seereise durch Nordsee, Biskaya und Mittelmeer zur levantinischen Küste an. An dem „Auslaufzeremoniell“ nahmen auch die Besatzungen einer dänischen Korvette und von zwei dänischen Schnellbooten teil, die zu dem Einsatzverband gehören. Flagg- und damit Führungsschiff des Verbandes ist die „Mecklenburg-Vorpommern“.

Der Kommandeur des Verbandes, Flottillenadmiral Andreas Krause, bezeichnete den Einsatz als Neuland für die deutsche Marine. Allerdings sei seine Einheit professionell vorbereitet. Es handele sich zwar um einen nicht ungefährlichen Einsatz, doch seien seine Soldaten „mit dem Mandat bestens ausgestattet, so dass uns nichts begegnen kann, mit dem wir nicht auch fertig werden können“, sagte Krause.