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GESCHLECHTERFORSCHUNG WIRD AUCH IMMER SCHLECHTER

Gleich zwei Meldungen aus der Grauzone Mann/Frau vertickte die Agentur epd gestern an die dürstende Medien-Gemeinde. „Stelleninserate sprechen Frauen oft wenig an“ und „Männer verzichten lieber aufs Auto als aufs Schnitzel“. Die Wahrheit fasst die abgenudeltsten Ergebnisse der darin erwähnten Untersuchungen zusammen. Demnach sind Frauen Schisserinnen, „weil Stellentitel und Anforderungsbeschreibungen sie einschüchtern“. 37 Prozent können sich aber der Umwelt zuliebe „zwei Tage pro Woche vegetarisch ernähren“. Männer dagegen können nicht ohne Fleisch – ein Drittel lässt im Gewissenskonflikt eher das Auto in der Garage als das Schnitzel in der Pfanne. Dafür interessieren sich Herren bei Stellenanzeigen nach 1,17 Sekunden für Zusatzinfos wie Boni, während die trutschigen Damen das erst nach 2,34 Sekunden tun. In dieser Zeit suchen sie verzweifelt nach „weiblichen Fähigkeiten“, wie epd heimchenamherdtechnisch sülzt. Kaffee kochen etwa? Nicht doch! Das olle Zauberwort „Kommunikationsfähigkeit“ will das ehrfürchtig nach Lohn und Brot suchende Weib angeblich lesen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

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