Das Linke ist die Genossenschaft

Die Geno-Versammlung der taz und die Erarbeitung der Zukunft

Die Geno-Versammlung der taz in Berlin ist der Ort, um Bilanzen vorzulegen, aber auch, um mit den GenossInnen den Stand der Dinge zu diskutieren und neue Projekte zu erörtern. Stand ist, dass die Auflage der Zeitung gegen den Markttrend stabil ist, und das Projekt dort Zuwächse aufweist, wo man sie braucht: In der Genossenschaft.

Weil am vergangenen Wochenende Unerfreuliches nicht zu verarbeiten war, beschäftigte man sich mit der Zukunft. Fragestellungen waren: Wie finden Sie die überarbeiteten Regionalausgaben taz nord und taz nrw? Wie finden Sie inzwischen die neue Seite 1 mit dem Willen zum Schwerpunktthema? Warum ist die taz so intensiv in die Fußball-WM eingestiegen - und was bringt das? Die Frage, wie das „Linke“ an der geplanten neuen Onlineausgabe aussehen könnte, beantwortete der stellv. Chefredakteur Peter Unfried grundsätzlicher und mit einem Hinweis auf die einstige große Schwesterzeitung Liberation. Das französische Pendant zur taz begab sich bekanntlich in einer ökonomischen Problemlage in die Hände eines Bankierdynastie-Investors und wundert sich nun, dass das vorderste Ziel dieses Investors das Geldverdienen ist. Dass ein Investor nicht Millionen verlieren mag, ist das eine. Problematisch wird es, wenn sich der gesellschaftliche Wert von Arbeitsplätzen und vor allem die Inhalte einer Zeitung dem Kapitalbedarf des Einzelnen unterzuordnen haben. Woraus für Unfried folgte: „Das Linke an der taz sind zunächst Sie, die Genossinnen und Genossen, die die einzige Grundlage sind, dass dauerhaft eine wirklich unabhängige Zeitung herausgegeben werden kann.“ Eine neue taz online sei schlicht eine weitere Publikationsort, um die Geschichte der taz mit dem Morgen zu verbinden. Und mit neuen Lesern, die mit Print allein nicht zu erreichen sind.

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