Sorgen um Liu Xiabos Ehefrau

CHINA-BESUCH Carstensen spricht Menschenrechte an – und lobt den „ interessanten Wachstumsmarkt“

Carstensen hofft, dass China mit dem Nobelpreis offen umgeht

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat während seiner China-Reise wie angekündigt auch Menschenrechtsfragen nicht ausgespart. Bei einem Treffen mit dem Gouverneur der Partnerregion Zhejiang, Lu Zushan, äußerte er sich laut Regierungssprecher Knut Peters besorgt über das Schicksal der Frau des Friedensnobelpreisträgers und Bürgerrechtlers Liu Xiaobo, Liu Xia. Sie war am Samstag in Polizeibegleitung verschwunden, durfte aber am Sonntag ihren inhaftierten Mann besuchen. Carstensen habe seine Hoffnung bekundet, „dass China mit dem Thema offen und souverän umgeht“, sagte Peters.

Der Gouverneur und Carstensen lobten nach Angaben des Regierungssprechers die seit 24 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen Schleswig-Holstein und Zhejiang. Sie habe sich hervorragend entwickelt. Gouverneur Lu sei besonders interessiert am Ausbau der Beziehungen in der maritimen Wirtschaft, bei erneuerbaren Energien und dem Umweltschutz. Carstensen lud Peters zufolge den Gouverneur ein, im nächsten Jahr gemeinsam in Schleswig-Holstein das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft zu feiern.

Der Regierungschef besuchte mehrere Betriebe. „Schleswig-Holstein ist in China bereits gut vertreten“, resümierte er. „Damit auch in Zukunft konkurrenzfähige Produkte aus unserem Land kommen, braucht es kluge Partnerschaften.“ China sei einer der größten Wirtschaftspartner des Landes und ein interessanter Wachstumsmarkt. (dpa)