Stadtwerke-Sprecher muss draußen bleiben

CDU-AFFÄRE Arbeitsgericht bestätigt Beurlaubung und Hausverbot. Diensthandy-Rechnungen aufgetaucht

Der Pressesprecher der Wolfsburger Stadtwerke Maik Nahrstedt bleibt vorerst beurlaubt, auch das gegen ihn verhängte Hausverbot bleibt bestehen. Das entschied das Landesarbeitsgericht Niedersachsen am Mittwoch. Ob Nahrstedt zumindest in seiner Funktion als Betriebsrat das Gebäude der Stadtwerke betreten darf, entscheidet das Landesarbeitsgericht in einem weiteren Verfahren. Mitte November soll die Hauptverhandlung beginnen.

Ex-Stadtwerkesprecher Nahrstedt soll für die CDU Wahlkampf gemacht und die Kosten über die Stadtwerke abgerechnet haben. Er beschuldigt den mittlerweile ebenfalls freigestellten Ex-Stadtwerke-Chef und einstigen CDU-Wahlkampfmanager Markus Karp, Drahtzieher der Affäre gewesen zu sein.

Unterdessen sind am Mittwoch in Wolfsburg Abrechnungen von Nahrstedts Dienst-Handy aus dem Zeitraum Januar und Februar 2001 aufgetaucht. Wie die Wolfsburger Nachrichten berichten, belegen die Abrechnungen, dass von dem Telefon aus mehrmals täglich die Anschlüsse von Karps Mobiltelefon und dessen Festnetznummer angewählt worden sind. Insgesamt seien im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 17. Februar rund 140 Anrufe verzeichnet. Die Abrechnungen könnten ein Indiz für Nahrstedts Behauptung sein, dass er während seiner Arbeitszeit Wahlkampf für die CDU und Oberbürgermeister Rolf Schnellecke gemacht hat.

Schnellecke ließ mitteilen, er sei „erstaunt und empört, wenn tatsächlich Telefonkosten für seinen Wahlkampf zulasten der Stadtwerke abgerechnet wurden“. Er habe niemanden beauftragt, auf Kosten Dritter Wahlkampf für ihn zu machen. (dpa)