Sondermüll in den Norden

HCB Streit um angeblichen Import von Ultragift aus Australien nach Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein soll heimlich den Import von Giftmüll aus Australien planen. Das behauptete am Freitag der BUND in Kiel unter Berufung auf einen internen Vermerk des dänischen Umweltministeriums. Danach sollen etwa 22.000 Tonnen hochgiftigen Hexachlorbenzols (HCB) nach Brunsbüttel verschifft werden. Ein Teil solle in der dortigen Sondermüllverbrennungsanlage Sava verbrannt, der Rest durch den Nord-Ostsee-Kanal zu einer Verbrennungsanlage nach Dänemark transportiert werden.

HCB, ein in Deutschland seit 1981 verbotenes Pflanzenschutzmittel, ist seit 2001 als einer der zwölf giftigsten Stoffe – „dreckiges Dutzend“ – weltweit geächtet. Für das im Hafen von Sydney lagernde Ultragift sucht die australische Firma Orica seit Jahren weltweit nach einer Entsorgungsmöglichkeit. Ein erster Versuch des Exports nach Brunsbüttel war 2007 gescheitert.

„Die Vorwürfe entbehren jeder Grundlage“, erklärte das Umweltministerium in Kiel. Die Öffentlichkeit könne schon deshalb nicht getäuscht worden sein, weil gar kein Importantrag von Orica vorliege. SMV