LESERINNENBRIEFE
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Wichtige Stellschrauben

■ betr.: „Nahverkehr wird elektronisch“, taz.hamburg vom 27. 3. 2014

Die Philosophie des HVV greift zu kurz. Denn technologische Neuerungen nützen herzlich wenig, solange man nicht an den wirklich wichtigen Stellschrauben wie etwa bei der extrem komplizierten und auch sehr teuren Tarifstruktur dreht. Zumal mit einem echten Sozialticket, 1-Euro Kurzfahrten sowie einer übertragbaren Umweltkarte in anderen europäischen Metropolen längst übliche Angebote in Hamburg weiterhin fehlen. Weswegen die Modernisierung des trägen Verkehrsverbundes weniger on- als vielmehr offline stattfinden muss! RASMUS PH. HELT, Hamburg

Frieden in Gefahr

■ betr.: „SPD will Schulen befragen“, taz.hamburg vom 27. 3. 2014

Wenn Frau Kirsch davon ausgeht, dass in den gymnasialen Schulkonferenzen (besetzt unter anderem durch Lehrkräfte, SchülerInnen und Eltern) lauter G8-Vertreter sitzen, frage ich mich, für wen sich die G9-Initiative einsetzt. Die Befragung allerdings gefährdet den „Frieden“ an jedem einzelnen Gymnasium, da die Schulkonferenzvertreter ja jeweils ihre Klientel vertreten sollen – die nicht einheitlicher Meinung ist.  NINA, taz.de

Geld besser ausgeben

■ betr.: „SPD macht Hausaufgaben“, taz.hamburg 20. 3. 2014

Als ich 1987 Abitur machte, schrieben wir im Sommerhalbjahr zwei Klausuren in der 11. Klasse – heute ist es eine. Wer sich im Detail mal ansieht, was einzelne Schüler so lernen, der glaubt es kaum: Früher war offenbar mehr Leistung und Bereitschaft seitens Schule und Lehrer da als heute. Deswegen ist es im Prinzip auch egal, ob die Schüler 12 oder 13 Jahre zur Schule gehen. Wenn nicht ausreichend Leistung abgefordert wird, dann wird die auch gar nicht erst von den Schülern angeboten. Wenn dann die Schüler an die Uni gehen und dort scheitern, weil dort die Professoren einfach die Kiste ‚Raus‘ aufmachen und sich mit Defiziten nicht lange aufhalten, dann ist die Reise zu Ende. Für mich liegt’s an der Politik und der Ausgabeseite der Stadt. Wenn man eine Milliarde für eine Musikhalle ausgeben kann, Millionen für eine U-Bahn, die für ca. 2.000 Menschen gedacht ist, dann gibt man sein Geld kontinuierlich falsch aus. Auch das Turbo-Abitur kam mit der Nettigkeit daher, dass man Lehrerstunden einsparen konnte. Hamburger Politiker investieren nicht in Kinder und Jugendliche, sondern sie sparen und werfen ihr Geld in überflüssige Projekte, die kaum einen Nutzen haben. ANDREAS_2020, taz.de