VERÖFFENTLICHUNG VON IRREFÜHRENDEN ETIKETTEN IM NETZ
: FDP gegen Online-Liste zu Etikettenschummel

BERLIN | Die Pläne von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) für eine „Rote Liste“, auf der Etikettenschwindel bei Lebensmitteln veröffentlicht werden soll, stoßen auf Widerstand bei der FDP und der Wirtschaft. Die FDP-Fraktion warnt vor einem „Internet-Pranger“. Die Lebensmittelwirtschaft hält die Pläne für rechtswidrig. Das Ministerium wies die Kritik zurück.

Verbraucher sollen nach Aigners Willen künftig die Namen irreführend etikettierter Lebensmittel auf einer Internetseite veröffentlichen können – also etwa bei „Klebeschinken“, der sich als Lachsschinken ausgibt. Zunächst ist ein Test mit der Verbraucherzentrale Hessen im Frühjahr 2011 geplant. Die Liberalen halten dies für falsch. „Die FDP hält an dem Leitbild des gut informierten und (…) mündigen Verbrauchers fest“, so FDP-Ernährungsexpertin Christel Happach-Kasan. Der CDU-Verbraucherpolitiker Peter Bleser pflichtete Aigner bei. „Die Liste der Skandale zeigt, dass Aufforderungen und Ermahnungen alleine bei der Lebensmittelindustrie nicht mehr fruchten.“ Auch die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßte die Pläne. (dpa)