Teeren wird teuer

REGENSTEUER Schwarz-Grün ändert die Sielgebühren: Höhere Kosten hat, wer große Flächen versiegelt

Für Mieter und Hausbesitzer mit wenig versiegelten Flächen werden die Sielgebühren in Hamburg günstiger. Unternehmen etwa mit großen geteerten Parkplätzen müssen dagegen für die Beseitigung ihres Schmutz- und Regenwassers künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der schwarz-grüne Senat beschloss gestern, die Gebühren für die Nutzung der Siele neu zu organisieren und jene stärker zu belasten, die viel Fläche versiegelt haben.

„Das ist keine neue Regensteuer“, sagte Umweltstaatsrat Christian Maaß (GAL). Es solle vielmehr Anreiz sein, Flächen beispielsweise mit wasserdurchlässigen Grasbausteinen zu pflastern. In Hamburg sei zwischen 1999 und 2006 eine Fläche von 750 Hektar neu zugebaut worden. Das belaste sowohl die Böden als auch die Siele.

Laut Maaß soll das neue Gebührensystem noch in diesem Jahr von der Bürgerschaft beschlossen werden und dann Anfang 2012 in Kraft treten.

Bislang war die Menge des verbrauchten Trinkwassers Maßstab für die Abwassergebühr. Beim Schmutzwasser aus den Haushalten bleibt das auch so. Anders als bisher soll das Regenwasser, das in die Siele fließt, künftig gesondert berechnet werden. Nach Angaben des Geschäftsführers von Hamburg Wasser, Wolfgang Werner, werden dabei künftig rund 67 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche und Jahr fällig.

Die Schmutzwassergebühr schlägt künftig mit 1,94 pro Kubikmeter bezogenes Frischwasser zu Buche. Laut Werner spart der Besitzer eines Einfamilienhauses mit 5 Bewohnern rund 66 Euro im Jahr.  (dpa)