Vielleicht in Bochum

Opel-Betriebsrat Rainer Einenkel reagiert zurückhaltend auf Medienspekulationen über neue Astra-Produktion

BOCHUM taz/rtr ■ Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hat skeptisch auf Medienberichte reagiert, wonach General Motors (GM) den Opel Astra weiterhin in Deutschland bauen will. „Nach meinem Kenntnisstand gibt es derzeit noch keine definitive Entscheidung“, sagte Einenkel gestern der taz. Eine Entscheidung für Bochum wäre ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Werks: „Wir brauchen den Astra.“

„Wir wollen gern in Deutschland bleiben. Wenn man als lokaler Produzent angesehen wird, schlägt sich das in einem höheren Marktanteil nieder“, hatte der Focus GM-Europachef Carl-Peter Forster zitiert. Bislang wird der Astra im Werk Bochum gebaut. Branchenkenner hatten bislang auch eine Schließung des westdeutschen Opel-Werks nicht ausgeschlossen. Allerdings hatte Forster bereits im Juli gesagt, Bochum sei deutlich produktiver geworden. Die Chancen hätten sich dramatisch verbessert, dass Bochum den Zuschlag für den neuen Astra erhalte. Das Werk habe fundamentale Produktivitätsfortschritte erzielt. Allerdings forderte Forster laut Focus weitere Kostensenkungen sowohl in Bochum als auch in den anderen Werken, in denen der Opel-Bestseller gebaut wird. Bereits im Sommer hatte sich Forster positiv über die Entwicklung von Opel Bochum geäußert. 2004 hatten die Beschäftigten einem „Zukunftsvertrag“ zugestimmt, der tausende Jobs kostete, aber den Fortbestand des Werks bis 2010 sicherte.

Die Entscheidung, wo der neue Astra in vier Jahren produziert wird, soll spätestens Anfang 2007 fallen und könnte aus Produktivitätsgründen zur Schließung eines der heutigen Astra-Werke führen. Außer in Bochum wird der Astra noch im britischen Ellesmere Port, im polnischen Gleiwitz und im belgischen Antwerpen montiert. TEI