Kirchen gegen Elb-Ausbaggerung

VERTIEFUNG Die sieben evangelischen Landeskirchen entlang der Elbe lehnen den Ausbau des Flusses ab

Die sieben evangelischen Landeskirchen entlang der Elbe lehnen den Ausbau des Flusses zwischen Dresden und Cuxhaven ab. In einem gemeinsamen Positionspapier, das die Mecklenburger Landeskirche am Mittwoch in Schwerin veröffentlichte, heißt es: „Wir erwarten die öffentliche Zurückweisung der Forderungen nach einem weiteren Ausbau der Elbe durch Staustufen oder Wehre seitens der Bundesregierung.“ Die Bundesländer und alle beteiligten Behörden müssten einbezogen werden. Von einer weiteren Vertiefung der Unterelbe sollte wegen ökologischen Folgen Abstand genommen werden.

Die Initiative zu dem Positionspapier ging Anfang des Jahres von der anhaltinischen Landeskirche aus. Weitere Partner sind die Landeskirchen von Sachsen, Mitteldeutschland, Berlin-Brandenburg- Schlesische Oberlausitz, Hannover sowie Nordelbien. Sie vertreten zusammen mehr als acht Millionen evangelische Christen. An dem Gesprächsprozess sei auch die katholische Kirche mit dem Bistum Magdeburg beteiligt gewesen, teilte ein Kirchensprecher in Schwerin mit. Die Stellungnahme der Kirchen soll in den nächsten Wochen der Bundesregierung übergeben werden.

Umweltschützer und Kirchenvertreter machen seit Jahren gegen den Ausbau der Elbe Front. Sie fordern, die ökonomischen Interessen von Tourismus und Schifffahrt vor dem Hintergrund der ökologischen Folgekosten zu betrachten. Die Kirchen stellen auch die wirtschaftliche Notwendigkeit des geplanten Ausbaus der Unterelbe in Frage. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit allen Beteiligten ein tragfähiges Zukunftskonzept für den Fluss erstellen.  (dpa)