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soundtrack

Zum Start in eine hübsche Konzertwoche empfehlen sich für heute Abend gleich zwei Darbietungen. Zunächst einmal: die der Gruppe Sport. Die empfängt – nachdem sie als Vorband für „Kante“ die Republik von ihrem zweiten Longplayer „Aufstieg und Fall der Gruppe Sport“ überzeugen konnte – im Knust noch einmal alle FreundInnen des freidenkenden, guten alten Rocks ohne Kinkerlitzchen und Frisurenwettbewerb. Wer „Soundgarden“, „Dinosaur Jr.“ oder „Pavement“ mochte, ist da bestimmt gut aufgehoben.

Ebenfalls ohne störendes Beiwerk – wenngleich mit etwas schärferen Frisuren – bringen heute Abend im Grünen Jäger die Darmstädter Silvana Battista und Marc Herbert ihren Lo-Fi-Trash-Anti-Folk unters Volk. Der Name ihres Projekts – Woog Riots – bringt zwei Dinge zusammen: ihren Lieblingsbadesee und das Aufständische. Und so handelt auch ihre charmante kurzweilige Musik klanglich wie inhaltlich vom augenzwinkernden Dagegensein.

Apropos Dagegensein: Am Samstagabend spielen Die Goldenen Zitronen im Uebel & Gefährlich. Selbstgänger. Ausnahmeerscheinung. Neues Album. Wird bestimmt voll.

Apropos voll: Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm. Aber während die gemeinhin anzutreffende Interpretation des Spruchs sich mit den gefiederten Freunden identifiziert und folgerichtig das frühe Aufstehen empfiehlt, sieht die Situation aus der Perspektive des Wirbellosen gänzlich anders aus: Hier gewinnt, wer sich spät aufmacht. Etwa zum Konzert von xrfarflight, deren Herz, ebenfalls am Samstagabend, ausdrücklich für die kriechenden Urmundtiere und den gesegneten Schlaf schlägt. Das hindert die beiden Hamburger Minirocker indes nicht, in selten gesehener Leidenschaft auf Gitarre, Schlagzeug, Orgel, Elektroklavier, Melodika, Türklingeln und anderem die Musikgeschichte zwischen 60er-Psychedelic und Indierock der letzten 20 Jahre zu bereisen. Und einen guten Zweck erfüllt deren Betrachtung auch noch: Die Erlöse der gastgebenden Party gehen an das finanziell gebeutelte linke Internet-Projekt nadir.

Nicht entgehen lassen sollte man sich schließlich am Mittwoch die großartigen Black Keys. Die beiden Nerds spielen in Minimalbesetzung – Gitarre/Gesang und Schlagzeug – derart herzerweichenden Lo-Fi-Blues-Rock, dass sich längst Legenden wie Ex-„Led Zeppelin“ Robert Plant oder Thom Yorke als glühende Verehrer zu erkennen gegeben haben. Und so durften Dan Auerbach und Pat Carney auch schon für „Radiohead“ eröffnen – eine ganze Tour lang.ROBERT MATTHIESSport + Champagner Gloystein: Do, 5.10., 21 Uhr, KnustWoog Riots: Do, 5.10., 22 Uhr, Grüner JägerDie Goldenen Zitronen + Planningtorock: Sa, 7.10., 21 Uhr, Uebel & Gefährlichxrfarflight + GladbeckCityBombing: Sa, 7.10., 21.30 Uhr, StörtebekerThe Black Keys: Mi, 11.10., 21 Uhr, Knust

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