So viele Autos

FAKTEN Das Umweltbundesamt fordert: Mobilität erhalten, Verkehr reduzieren. Dabei sprechen große Zahlen als Argumente. 55 Millionen Kfz sind in Deutschland gemeldet. Und es werden immer mehr

Mit seinen aktuellen „Daten zum Verkehr“ hat das Umweltbundesamt (UBA) eine beeindruckende Fleißarbeit vorgelegt. Eine Menge Zahlen. Wer auch nur ein paar liest, wird sich nicht mehr wundern, warum es auf den Straßen und Autobahnen immer voller und lauter wird. 55 Millionen Kraftfahrzeuge waren in Deutschland 2007 gemeldet, ein Zuwachs von fast 18 Prozent gegenüber 1995. Nach dem Motorisierungsgrad (Zahl der Pkws je 1.000 Einwohner) gehört Deutschland zu den führenden Nationen Europas.

Regionale Unterschiede

Wenn man mal die wohlhabenden Zwergstaaten Luxemburg und Liechtenstein außer Acht lässt, sind nur noch die Italiener und Portugiesen stärker aufs eigene Auto fixiert. Allerdings: Innerhalb der Bundesrepublik gibt es erhebliche Unterschiede. „Weit unter dem deutschen Durchschnitt liegt der Motorisierungsgrad in Berlin“, haben die Statistiker des UBA beim Blick aufs Regionale festgestellt.

Trotz solcher Ausreißer verschlingt der bundesweite Straßenverkehr erheblich mehr Kosten, als der Staat durch Abgaben in diesem Sektor einnimmt. Ein Minus von 60 Milliarden Euro jährlich errechnet sich, wenn man nicht nur die Wegekosten, sondern auch die externen Umwelt- und Unfallkosten einrechnet, bilanziert das UBA. In seiner kompakten Zahlensammlung findet sich eine Menge Material, wie sich der Verkehr insgesamt auf die Umwelt und die Menschen auswirkt. Auf sein Konto gehen zum Beispiel 18 Prozent aller CO2-Emissionen, und mehr als die Hälfte der Bevölkerung stört sich am Straßenverkehrslärm. PAUL DA CHALET

■ „Daten zum Verkehr“ – kurz und sachlich und gerade deshalb ein gewichtiges Plädoyer für eine andere Mobilität. Erhältlich als kostenlose Broschüre oder online: www.umweltbundesamt.de