Krasse Pralla Klänge

KÖRPERKLANG Diese Band aus Tübingen macht echte Volksmusik: Pralla Soundsystem – einfach super

Sani Berisa ist der Kopf dieser Band: „Pralla Soundsystem“ heißt so, weil es eine Vielmänner-Brass-Mittanz-Angelegenheit ist, und „Pralla“ bedeutet auf Roma „Bruder“. Alles, was man zu dieser mitreißenden Band sagen kann, schreibt der Anführer dieser Gang selbst: „Wo auch immer du geboren oder aufgewachsen bist, was auch immer du für eine Sprache sprichst – solange du anderen Nationalitäten & Kulturen gegenüber genauso offen bist wie wir, gehörst du zu uns – Prallas!! Unsere Musik ist ein Mix aus Balkan/Oriental-Pop-Jazz-Funk-Reggae-Ska-Dancehall-HipHop mit Sprechgesang.“

Anders gesagt: Wenn das Wort „multikulturell“ nicht so abgeschabt klänge, müsste man sie so nennen – Musiker aus Tübingen mit Hintergründen, die in der Türkei liegen, in Württemberg, Albanien, überhaupt auf dem Balkan – und auf Hawai‘i.

Sie spielen abends bei der Gala auf mit ihren Version von Charpentiers „Te Deum“ und Beethovens Hymne „Freude schöner Götterfunken“ – und morgens zum Auftakt werden sie vor dem Haus der Kulturen der Welt so körpernahe Musik spielen, dass es keine Schläfrigkeit mehr geben kann.

Pralla Soundsystem ist kein Soloprojekt, sondern eine Formation, zu der ebenso Benjamin Gerry (Posaune), Joachim Harras (Sax), Marc König (Trompete), Alexander Broschek (Bass), Cornelius Mack (Keyboard), Tobias Frohnhöfer (Schlagzeug) und Dennis Birchett (Backgroundsänger) zählen.

Mit Blick auf das taz.lab-Motto könnte man sagen: Ihre Mucke ist moderne europäische Volksmusik. Eine Offenbarung! JAF

■ 8.45 Uhr Auftakt vor dem HWK; 20 Uhr Gala, Auditorium