Teilzeit für die Airbus-Mitarbeiter

Konzern-Betriebsräte sind nach Treffen in Hamburg zu Zugeständnissen bereit

HAMBURG ap/dpa/taz ■ Die Betriebsräte von EADS und IG-Metall-Vertreter fordern mehr Einblick in die Sparpläne des Airbus-Managements. Die Gewerkschafter kamen gestern in Hamburg mit den Betriebsräten zusammen, um über Wege aus der Krise beim Flugzeugbauer zu beraten.

Vom französischen Co-Chef der EADS, Louis Gallois, erhielt der Betriebsrat des Unternehmens die Versicherung, dass bisher keine Entscheidungen über die Zukunft einzelner Standorte gefallen seien. Das Management werde ohne vorab geführten Dialog mit den Arbeitnehmervertretern keine endgültigen Beschlüsse fassen.

Die Gewerkschafter wollen nun gemeinsam mit der Arbeitgeberseite eine Steuerungsgruppe einberufen. In der sollen die neuesten Entwicklungen bewertet und Vorschläge des Managements diskutiert werden. Beide Seiten wollen den bestehenden Tarifvertrag nutzen und flexible Arbeitszeiten zulassen. Diese sollen Entlassungen verhindern. Airbus-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Rüdiger Lütjen kündigte dennoch an: „Ich bin weit davon entfernt, eins zu eins zu übernehmen, was das Management vorlegt.“

Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, sagte, die gesamte norddeutsche Region sei in den letzten zehn Jahren zu einem „Luft- und Raumfahrtzentrum“ geworden. Von der Krise bei Airbus seien somit möglicherweise auch Arbeitnehmer in anderen Betrieben betroffen, die als Zulieferer für Airbus tätig sind.

Martin Schulz, sozialdemokratischer Fraktionschef im Europaparlament, sieht den EADS-Konzern in der Pflicht: „Wenn ich höre, dass Airbus-Arbeitsplätze nach Asien oder Russland verlegen will, ist das eine ungeheure Provokation, die sich Politiker nicht gefallen lassen dürfen.“ Die Standorte dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, sagte er der taz. ESC