Günstige Winde in Irland

Die Verärgerung bei den Siegerinnen war groß. Silvia Neid kritisierte nach dem 3:2 Erfolg in Irland vor allem recht harsch das Abwehrverhalten ihrer Spielerinnen: „Egal ob Flanke, Ecke oder Einwurf, man muss ja zum Ball gehen. Aber alle bleiben stehen und schauen zu.“ Die Deutschen blieben weit unter den Erwartungen, die sie bislang in der WM-Qualifikation genährt haben. Ihre fünf Spiele hatten sie im Schnitt mit 8:0 gewonnen. Nicht einmal musste Torhüterin Nadine Angerer hinter sich greifen. Gegen Irland war alles anders. Noch keine 120 Sekunden waren gespielt, da lag der Europameister vor rund 5.000 Zuschauern im Tallaght-Stadium überraschend mit 0:1 zurück. Simone Laudehr und Lena Lotzen konnten zwar zwischenzeitlich das Spiel drehen, doch in der 89. Minute glich Irland aus. Erst der glückliche Treffer von Melanie Leupholz in der Nachspielzeit bewahrte die Deutschen vor der Blamage. Der als Flanke gedachte Schuss der Freiburgerin segelte windunterstützt über Irlands Torfrau Emma Byrne hinweg zum 3:2 ins Tor. Nadine Angerer wollte sich nicht länger mit dem dürftigen Auftritt beschäftigen. Sie erklärte: „Am Ende aber sind drei Punkte drei Punkte.“