heute
: Einwanderer und ihre Vorurteile gegen Schwule

„Verraten und verkauft“ – Necla Kelek im Gespräch: 9. Oktober, 20 Uhr, Mann-O-Meter, Bülowstr. 106

Gerade muslimische Quartiere wie die Berliner Bezirke Neukölln und Wedding erscheinen schwulen Männern als „No-Show-Areas“. „Bist du schwul, Alter?“ ist eine Floskel, die durchaus als bedrohlich wahrgenommen werden muss. Doch woran liegt es, dass gerade unter Einwanderern (und ihren Söhnen) Vorurteile und Aggressionen gegen Schwule so ausgeprägt sind? Und warum thematisieren die Migrantenverbände dieses Thema nur schleppend? Mit Schwulen ist man ungern solidarisch, sobald sie über Gewalt durch muslimisch geprägte Täter klagen – das erschiene doch verdächtig rassistisch. Schwule – auch solche migrantischer Herkunft – sind verraten und verkauft, durch die Szenen, die auf Menschenrechte und Solidarität halten, und durch ihre Herkunftsfamilien, die an der Seite ihrer Söhne Ehefrauen und Kinder sehen wollen, damit eine Bestätigung tradierter Werte und Rollen erhalten wollen.

Diese Themen werden heute in einer Maneo-Soirée im Mann-O-Meter diskutiert. Als Expertin zu Gast ist die Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek, die mit ihren Büchern „Die verlorenen Söhne“ und „Die fremde Braut“ bekannt wurde. Die Maneo-Soireé wird moderiert von Jan Feddersen (taz).