Der Aufstieg der Nationalisten

WAHLEN Die rechtsradikale Jobbik gewinnt 20,5 Prozent bei der Parlamentswahl in Ungarn. Vormarsch rechtspopulistischer und nationaler Parteien vor der EU-Wahl setzt sich fort

■ Griechenland: Goldene Morgenröte, neonazistisch, 6,9 Prozent bei der Parlamentswahl 2012

■ Frankreich: Front National, nationalistisch, 13,8 Prozent bei der Parlamentswahl 2012

■ Niederlande: Freiheitspartei, rechtspopulistisch, 10 Prozent bei der Parlamentswahl 2012

■ Großbritannien: Ukip, rechtspopulistisch, 3,1 Prozent bei der Unterhauswahl 2010

■ Schweden: Schwedendemokraten, 5,7 Prozent bei der Reichstagswahl 2010

■ Deutschland: NPD, neonazistisch, 1,3 Prozent; AfD, rechtspopulistisch, 4,7 Prozent, Bundestagswahl 2013

■ Belgien: Vlaams Belang, rechtspopulistisch und separatistisch, 7,8 Prozent bei der Parlamentswahl 2010

■ Italien: Lega Nord, rechtspopulistisch, 10,2 Pozent bei der Europawahl 2009

■ Finnland: Wahre Finnen, rechtspopulistisch, 19,1 Pozent, Parlamentswahl 2011 * eine kleine Auswahl

BERLIN afp/taz | Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat bei der Parlamentswahl triumphiert. Seine rechtsnationalistische Fidesz-Partei kam auf 44,5 Prozent. Zudem hat die rechtsextreme Jobbik-Partei kräftig gewonnen. Sie bekam 20,5 Prozent, gut 4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl 2010.

Sieben Wochen vor der Wahl des Europaparlaments setzt sich damit der Zuwachs rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Europa fort. Zuletzt hatte der Front National bei den Kommunalwahlen in Frankreich Erfolge erzielt. Der Front National hat bereits angekündigt, zusammen mit der Freiheitspartei des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders ein neues Rechtsbündnis im EU-Parlament zu schmieden. In Großbritannien könnte laut Umfragen die rechtspopulistischen United Kingdom Independence Party (Ukip) bei der Wahl am 25. Mai stärkste Partei werden. In Deutschland könnte es nach dem Wegfall der Fünfprozenthürde neben der AfD auch die NPD ins EU-Parlament schaffen.

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