Internationale Reaktionen

US-Präsident George W. Bush hat den mutmaßlichen nordkoreanischen Atomwaffentest als Bedrohung für den Weltfrieden und die globale Sicherheit bezeichnet. Ein solcher Test sei „inakzeptabel“ und erfordere eine unmittelbare Antwort des UN-Sicherheitsrates, sagte Bush gestern in Washington. Die Weiterverbreitung von Atomwaffen stelle für die USA eine ernste Bedrohung dar, und Nordkorea müsse für die Folgen seines Handelns verantwortlich gemacht werden.

Die beiden Vetomächte Frankreich und Großbritannien haben sich für Sanktionen gegen Pjöngjang ausgesprochen. Der französische UN-Botschafter Jean-Marc de La Sablière sagte gestern vor Beginn einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York, der Rat habe Nordkorea nachdrücklich vor dem Test gewarnt. Jetzt müsse über weitere Schritte gesprochen werden.

Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin kündigte Pjöngjang eine „sehr entschlossene Haltung des Sicherheitsrates“ an. Nordkorea müsse zu Verhandlungen zurückkehren und sich an das Nichtverbreitungsabkommen halten.

EU-Chefdiplomat Javier Solana sagte nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer: „Das sind sehr schlechte Nachrichten für die Menschen in Nordkorea.“ Die Führung des Landes gebe Geld für etwas aus, das dem Volk nicht diene. De Hoop Scheffer sagte: „Das ist eine Bedrohung für den Weltfrieden.“

Die deutsche Bundesregierung hat Nordkoreas Atombombentest als „unverantwortlichen Schritt“ und „Irrweg in die Selbstisolation“ kritisiert.

Der Chef der UN-Atombehörde IAEO, Mohammed al-Baradei, nannte den Atomtest eine „ernste Sicherheitsherausforderung nicht nur für Ostasien, sondern für die internationale Gemeinschaft“.   ap, dpa