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heute in bremen„Spender werden immer kritischer“

Beim 1. Bremer Fundraising-Tag lernen 100 TeilnehmerInnen, wie man Spenden wirbt

taz: Herr Kreuzer, wie wichtig ist Fundraising für gemeinnützige Organisationen?

Thomas Kreuzer, Leiter der Fundraising-Akademie Frankfurt a.M.: Der gemeinnützige Sektor ist im Umbruch: Der Staat zieht sich zunehmend aus der Unterstützung zurück – das ist kein Übergangsphänomen. Dies müssen auch die NGOs einsehen. Sie sollten überlegen, wie viel ihrer Ausfälle durch Fundraising kompensiert werden muss und wie sie an Spenden kommen.

Wer spendet gerne?

Die meisten Spenden kommen nicht von Unternehmen, sondern von Privatpersonen. Das Engagement der Unternehmen erreicht nur etwa 10 bis 15 Prozent der privaten Spenden. Umweltorganisationen wie Greenpeace nehmen aber ohnehin keine Firmenspenden an.

Wie bringt man Menschen zum Spenden?

Da gibt es verschiedene Instrumente. Man kann sie direkt anschreiben oder ansprechen. Kleine NGOs sind hier im Vorteil: Sie sind näher an den Menschen dran. Wenn sich eine Umweltorganisation vor einen Baumarkt stellt, ist das sehr authentisch. Auch Stiftungen boomen: Viele spenden oder vererben ihr Geld einer Stiftung. Zudem wächst das Online-Fundraising, etwa bei Kinderpatenschaften oder der Katastrophenhilfe. Viele Spender informieren sich zuerst im Internet.

Fotos von hungernden Kindern – zieht die Mitleidstour?

Es gibt verschiedene Motive zu spenden. Die Mitleidsschiene ist nicht immer erfolgreich. Hauptmotiv der Spender ist, etwas im gemeinnützigen Bereich verändern zu wollen: Die Geschichte muss sich zum Positiven wenden. Und sie wollen wissen, was mit ihrem Geld passiert ist. Spender werden immer kritischer.

Fragen: GESA SCHÖLGENS

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