piwik no script img

Betr.: kinotaz nord

A

Absolute Wilson Deutschland/USA 2005, R: Katharina Otto-Bernstein

„Seine Bühnenproduktionen gelten in der darstellenden Kunst als revolutionär, doch die Person hinter den Kulissen ist ein Rätsel geblieben, bis heute: Robert Wilson. Der Dokumentarfilm ‚Absolute Wilson‘ bietet nun erstmals einen Einblick in Leben und Wirken dieses Visionärs, der so grandiose Theaterinszenierungen wie ‚Deafman Glance‘, ‚Einstein on the Beach‘ und ‚Black Rider‘ schuf und sich auch durch seine Arbeit mit Lernbehinderten einen Namen machte. Fünf Jahre lang hat die Hamburger Filmemacherin Katharina Otto-Bernstein den Bühnenregisseur Robert Wilson für ihren Film mit der Kamera begleitet. Entstanden ist das spannende Portrait eines Künstlers, der als schüchterner Außenseiter in Texas aufwuchs, und später mit seinen bahnbrechenden Inszenierungen die internationale Theaterwelt veränderte wie kaum ein anderer.“ (zelluloid) H, HH

Adams Äpfel Dänemark 2005, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen

„Ivan ist Landpfarrer in einem kleinen dänischen Kaff. Er ist der überzeugte Gutmensch und betreut immer wieder Schwerverbrecher zur Resozialisierung in seiner Kirche. Dazu gesellt sich Adam, ein überzeugter Neonazi. Alle Zöglinge müssen sich einer besonderen Aufgabe stellen. Adam entschließt sich von dem im Garten stehenden Apfelbaum einen Kuchen zu backen. Doch das ist gar nicht so einfach. Hervorragende Charaktere in einer Mischung aus Action und schwarzem Humor. Eine bitterbös erzählte Fabel um den religiösen Glauben. Wobei Jensen meint, dass Fabeln interessanter sind als die wirkliche Welt. Selbst von den dänischen Pastoren gab es einen Preis. Wer diese Art von Filme mag ist gut unterhalten.“ (kinokai) H, HB, HH

Der Aufstand Deutschland 1980 R: Peter Lilienthal, D: Agustin Pereira, Carlos Catania

„Peter Lilienthals Versuch, den Aufstand der Sandinistas gegen die Somoza-Diktatur in Nicaragua 1979 dokumentarhaft nachzuzeichnen. Die Einbeziehung der Familie Antonio Menor gibt Gelegenheit, die Spannungen zwischen den Aufständischen und dem Somoza-Regime in den Beziehungen der Familienangehörigen auszutragen. Im ersten Teil sehr dicht, fällt der dem Frieden gewidmete Film im zweiten in veräußerlichtes Kriegsgetümmel ab, regt aber trotz dieses Mangels zum Gespräch an.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

B

Battle in Heaven Mexiko/Belgien/Frankreich, R: Carlos Reygadas, D: Marcos Hernández, Anapola Mushkadiz

“Befremdliches Drama über einen Kriminellen und seine Buße. Mal ehrlich: Nicht jeder Film, in dem hässliche Laiendarsteller trantütig durch die Gegend schleichen, kryptisches Zeug faseln und lustlosen Sex haben, ist Filmkunst. Der Mexikaner Carlos Reygadas rankt solcherlei Frustszenen um eine nur vage skizzierte Story: Der dicke Marcos ist traurig, weil das Baby, das er gekidnappt hat, gestorben ist. Deshalb muss er Buße tun. Und ganz viel ficken. Will dabei ernsthaft irgendjemand zugucken?“ (Cinema) HB

Between the Lines – Indiens drittes Geschlecht Deutschland/Indien 2005, R: Thomas Wartmann / Originalfassung mit Untertiteln

„Dokumentarfilm, der sich dem Wesen und der Welt indischer Transsexueller und Hermaphroditen, genannt Hijras, annähert. Drei Porträts stellen unterschiedliche Lebensumstände vor, wobei überzeugend der Eindruck vermittelt wird, dass der geschlechtliche Zwischenraum als ein Freiraum empfunden wird, der sich auch in der eigentümlichen Verbindung von Tradition, Religiosität und Sexualität niederschlägt. Trotz des eindrucksvollen fotografischen Farbenrauschs leidet der Film an Längen, da ihm eine zwingende Dramaturgie fehlt.“ (filmdienst) HB, HH

Bin Jip Südkorea/Japan 2004, R: Kim Ki-duk, D: Jae Hee / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein junger Mann bricht in Häuser und Wohnungen ein, allerdings nur um fernzusehen, zu duschen, zu schlafen und die Wäsche der abwesenden Besitzer zu waschen. Ein fesselnder, kreativer, oft überraschender Film – nicht zuletzt über die Leidenschaft des Golfspielens –, der zunehmend zwischen Realität und Projektion schwebt.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

The Black Dahlia USA 2006, R: Brian De Palma, D: Josh Hartnett, Scarlett Johansson

Nicht nur wegen der betörenden Scarlett Johansson ist es schade, dass Brian De Palma diese Verfilmung des Romans von James Ellroy über den realen und immer noch ungeklärten Mord an dem Starlet Elizabeth Short so verhunzt hat. Dabei stimmt beinahe alles: Ausstattung, Kamera, Schauspieler, Inszenierung und nicht zuletzt die wunderschön melancholische Musik von Mark Isham (mit einem pointiert gesetzten Gastauftritt von k.d. lang) sind grandios, doch das konfuse Drehbuch macht alles zunichte. Einmal mehr bestätigt sich hier, dass de Palma statt zu erzählen lieber seine cineastischen Perlen ausstellt. (hip) H, HB, HH, KI

Die Blechtrommel Deutschland/Frankreich 1978 R: Volker Schlöndorff, D: David Bennent, Angela Winkler

„An seinem dritten Geburtstag verweigert der 1924 in der Freien Stadt Danzig geborene Oskar Matzerath weiteres Wachstum und Teilnahme an der Welt der Erwachsenen. Auf seiner Blechtrommel artikuliert das ewige Kind seinen Protest gegen Nazis und Mitläufer, und erst nach Kriegsende faßt Oskar den Beschluß, wieder zu wachsen, um mitzubestimmen. Schlöndorffs brillant inszenierte, weitgehend werktreue Verfilmung des Romans von Günter Grass. Eine opulente Bestseller-Verfilmung voller sinnlicher Kraft. Der Film wurde u.a. mit dem ‚Oscar‘ für den ‚besten nichtenglischsprachigen Film‘ ausgezeichnet.“ (Lexikon des internationalen Films) H

C

Cars USA 2006, R: John Lasseter

„Animationsfilm um ein egozentrisches Rennauto, das in einer kleinen Stadt abseits jeden Trubels die wahren Werte des Lebens kennen lernt. Sofern man von der CGI-Komödie kein ununterbrochenes Gagfeuerwerk erwartet, offenbaren sich die Schönheiten dieses Films: der feine Witz im Detail und vor allem der ungeheuer liebevolle Blick auf ein längst verloren geglaubtes Stück Americana, das im 50er-Jahre-Design eines Städtchens an der Route 66 fröhliche Urstände feiert.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL

Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit Deutschland 1986, D: Peter Schamoni, D: Helmut Griem, Sabine Sinjen

“Mit großer Sorgfalt ist Schamoni ans Werk gegangen. So ist dies ein Film geworden, der für alle interessant ist, die sich der Arbeit des Künstlers nähern wollen. Kinogängern, die dieses Bildungsinteresse nicht automatisch mitbringen, wird allerdings die saubere Ordentlichkeit des Filmstils, dem die didaktische Absicht durch alle Knopflöcher des Kostüms lugt, auf die Nerven gehen. Hölzern müssen die Schauspieler in die Kamera sprechen, sich aufs Aufdringlichste an den Zuschauer wenden. Die Schulfunkdramaturgie droht das sinnliche Vergnügen an der Kunst des Malers zu ersticken. Die überlebt nur dank der eigenen Stärke.“ (Süddeutsche Zeitung) H, HH

Chutney Popcorn USA 1999, R: Nisha Ganatra, R: Nisha Ganatra, Jill Hennessy / Originalfassung mit Untertiteln

„Perfekt funktioniert diese indisch-amerikanische Familie – wenn man einmal davon absieht, dass das jüngste Töchterchen eine Motorradlesbe ist. Aber da kommt ihre große Chance: ihre verheiratete Schwester wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind und kann keines bekommen. Kann sich die Familie – und ihre Freundin – vorstellen, dass sie es für ihre Schwester austrägt? Die Komödie bringt vergnügt indische Tradition und modernen amerikanischen Lebensstil durcheinander.“ (freiburger-medienforum) H

Crank USA 2006, R: Mark Neveldine, Brian Taylor, D: Jason Statham, Amy Smart

„Im Schlaf hat man dem Hitman Chev eine chinesische Giftspritze in seinen Stiernakken gesteckt. Jetzt muss er sein Herz in Schwung halten, sonst bleibt es einfach stehen. Vollgestopft mit haufenweise Aufputschmitteln flitzt Energiebolzen Chev durch Los Angeles um von den fiesen Drogen- Waffen- und Frauenhändlern ein Gegenmittel zu erpressen. Sympathisch prollige Endlosklopperei mit dem britischen Ex-Olympioniken Jason Statham.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL

D

Dave Chappelle‘s Block Party USA 2004, R: Michel Gondry / Originalfassung mit Untertiteln

“Der amerikanische Comedy-Star Dave Chappelle feiert in Brooklyn eine Block Party und lädt sowohl Anwohner als auch musikalische Top-Stars wie Kanye West, Mos Def und Erykah Badu ein. Der Film verfolgt die Vorbereitungen der Party als auch die Partie selbst, die am Samstag Nachmittag losgeht und in erst in den frühen Morgenstunden endet. Bei seiner Block-Party vereint Dave Chappelle Musikgrößen, Fans und eine große Brooklyner Nachbarschaft zu einem der größten Hip-Hop Festivals aller Zeiten. Gepaart mit dem komödiantisch-charmanten Wesen Chappelles, wird die durchaus auch sozialkritische Dokumentation zu einem sehenswerten Vergnügen.“ (moviemaze) H

Delirio Italiano: Frankenstein '80 / Das Geheimnis von Schloss Monte Christo

„Im Oktober geht es beim Monster-Double-Feature um das Syndrom „Gott spielen“ bei der Schaffung des künstlichen Menschen. Dr. Otto Frankenstein hat in „Frankenstein ‚80“ (Italien 1972, Mario Mancini; mit Gordon Mitchell, John Richardson, Dalila Di Lazzaro) ein Serum entwickelt, mit der die Transplantation von Organen und anderen Körperteilen vereinfacht wird. Woraus gewinnt man das? Natürlich aus dem Blut hübscher, junger Mädchen. In der spanisch-italienischen Gothic-Horror-Coproduktion „Das Geheimnis von Schloss Monte Christo“ (Italien/Spanien 1970, José Luis Merino; mit Erna Schürer, Carlos Quiney, Agostina Belli) wird die hübsche Ivanna zur Unterstützung von Baron Janos Dalmar als Biochemikerin engagiert. Die Dorfbevölkerung glaubt, dass die grauenhaften Morde an den jungen Dorfschönheiten durch die Dobermänner des Barons verübt wurden.“ (Metropolis) HH

Deutschland. Ein Sommermärchen Deutschland 2006, R: Sönke Wortmann

„Die Spiele, die Euphorie, die Tore, die Partys: Wer die Magie, die sich während der Fußball-Weltmeisterschaft über ganz Deutschland legte, noch einmal spüren möchte, für den ist dieser Film ein Muss. Was Wortmann und sein Co-Kameramann Frank Griebe (‚Das Parfum‘) einfingen, ist mit nichts zu vergleichen, was über die Fernsehsender an die Öffentlichkeit gelangte. Dies ist der ungefilterte Blick auf einen Haufen sympathischer Jungs im Abenteuerland, das gefilmte Protokoll eines Unterfangens, das nach außen zwar staatstragende Züge hat, hinter den Kulissen aber mitunter an die Stimmung bei einer Klassenfahrt erinnert.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

E

Eine unbequeme Wahrheit USA 2006, R: Davis Guggenheim

„Seit 1989 zieht Al Gore mit einem Vortrag durch die Lande, mit dem er sein Publikum für die Gefahren der ‚Globalen Erwärmung‘ sensibilisieren will. Dieser Vortrag ist das Kernstück von ‚An Inconvenient Truth‘, einem politischen Dokumentarfilm, der als Vervielfacher der Botschaft fungiert und aus dem Zuschauer/Zuhörer einen unmittelbar Handelnden machen will. Guggenheim und Gore nutzen das Kino selbstbewußt und offensiv als moralische Anstalt, in dem festen Glauben an die demokratische Utopie, dass Veränderungen diskursiv durchgesetzt werden.“ (tip)H, HB, HH, KI, OL

Emmas Glück Deutschland 2005, R: Sven Taddicken, D: Jördis Triebe, Jürgen Vogel

„‚Emmas Glück‘ erzählt von der zärtlichsten Halsabschneiderin des Kinos. Die Bäuerin Emma lebt allein unter Schweinen und weiß sie sanft zu töten. Sie küsst und herzt die Tiere, bevor sie ihnen das Messer an die Kehle setzt. Als es einen Autoverkäufer auf Emmas Hof verschlägt, beginnt eine bezaubernde Geschichte über Männer, Schweine, die große Liebe und den Weg allen Fleisches. Basierend auf Claudia Schreibers Roman ist Regisseur Sven Taddicken mit zwei großartig harmonierenden Hauptdarstellern ein ebenso schwungvoller wie bewegender Film gelungen. (Der Spiegel) H, HB, HH, OL

Entre nous Frankreich 1982, R: Diane Kurys, D: Miou Miou, Isabelle Huppert

“Im Frankreich der 50er Jahre verlieben sich zwei Frauen (Miou-Miou und Isabelle Huppert) ineinander. Beide sind unglücklich verheiratet und beide wollen ausbrechen. An ihrem Versuch, Selbständigkeit zu finden, zerbricht ihr äußerlich intaktes Familienleben. Diane Kurys drehte ein Melodram, das einfühlsam für Toleranz und Verständnis wirbt.“ (Berliner Zeitung) HB

Die Erde von oben Frankreich 2006, R: Renaud Delourme

„Aus farbenprächtigen Luftbildern von Pflanzen, Tieren, Menschen, Natur- und Stadtlandschaften des Fotokünstlers Yann Artus-Bertrand wurde mittels Animationstechnik ein streckenweise faszinierendes, aber nicht durchgängig fesselndes kinematografisches Kaleidoskop kreiert, welches die Augen für die Schönheiten und Wunder der Welt öffnet, und gleichzeitig das Bewusstsein für ihre Bedrohung durch Urbanisierung und Umweltzerstörung schärft.“ (tip) HB , HH

F

Der freie Wille Deutschland 2006, R: Matthias Glasner, D: Jürgen Vogel, Sabine Timoteo

“Eine neunjährige Haftstrafe hat Theo wegen Vergewaltigung verbüßt. Wieder auf freiem Fuß wartet ein Leben in absoluter Unsicherheit auf ihn. Er lernt die 27-jährige Nettie kennen, die ihr ganzes Leben lang von ihrem Vater missbraucht wurde. Obwohl ihre Beziehung von Anfang an unter keinem guten Stern steht, geben sie ihrer langsam aufkeimenden Liebe eine Chance. Zehn Jahre nach ihrer ersten gemeinsamen Arbeit, ,Sexy Sadie‘, begeben sich Regisseur Matthias Glasner und Schauspieler Jürgen Vogel erneut auf eine filmische Reise, in der sie einen Blick in die Abgründe verletzter Seelen werfen. Chronologisch gedreht, ist ,Der freie Wille‘ ein Film von schmerzhafter Intensität, der seinen Weg konsequent zu Ende geht und allen Beteiligten dabei das Letzte abverlangt. Ein Seelenstriptease, der auch deshalb harter Tobak ist, weil sich die Filmemacher weigern, den Zuschauer an der Hand zu nehmen.“ (Blickpunkt:Film) HH

G

Gernstls Reisen – Auf der Suche nach dem Glück Deutschland 2005, R: Franz Xaver Gernstl

“‚Gernstls Reisen‘ ist eine Zusammenstellung der skurrilen, über einen Zeitraum von 20 Jahren für das Fernsehen unternommenen Streifzüge des bayerischen Dokumentarfilmers Franz Xaver Gernstl in deutschsprachigen Gefilden. Ausgestattet mit VW-Bus, zwei Freunden und einer schönen unaufgeregten Neugier, erforscht Grimme-Preisträger Gernstl Land und bemerkenswerte Leute – vom ostdeutschen Schrebergärtner, der sich einen Kletterberg zwischen die Gemüsebeete gebaut hat, bis zum Theologen, der sich der Schafzucht und Käseherstellung verschrieben hat und dabei auf ,gute Gedanken‘ kommt. Ein spontan eingefangenes, so unterhaltsames wie lebensnahes Roadmovie, das von dem Geheimnis zufriedener Menschen handelt.“ (Der Spiegel) HB

H

1/2 Miete Deutschland 2002, R: Marc Ottiker, D: Stephan Kampwirth, Doris Schretzmayer

“Ein Computerhacker flieht nach dem Selbstmord seiner Geliebten von Berlin nach Köln, wo er ziel und orientierungslos durch die Straßen treibt und Unterschlupf in den Wohnungen ahnungsloser Menschen sucht. Indem er zunächst unfreiwillig, dann aber immer bewusster Spuren hinterlässt, nimmt er Kontakt mit den Einsamen auf, um seine Isoliertheit zu überwinden. Mit digitaler Kamera in hyperscharfen Bildern aufgenommene Meditation über Entwurzelung, Unbehaustheit und Vereinsamung, die zwar wie eine unfertige Vorstudie erscheint, als utopischer Lebensentwurf aber durchaus für sich einnimmt.“ (filmdienst) HH

Die Hausschlüssel Italien/Frankreich/Deutschland 2004, R: Gianni Amelio, D: Kim Rossi Stuart, Charlotte Rampling/ Originalfassung mit Untertiteln

“Ein junger Mann lernt bei einer Reise seinen behinderten Teenager-Sohn kennen, von dem er bisher nichts wissen wollte. Im Lauf der Zeit kommen sich die beiden näher, auch wenn der Vater zwischen erwachenden Beschützerinstinkten und einer Distanzierung vom Leiden des Kindes schwankt und der Junge bestrebt ist, sich so viel Unabhängigkeit wie möglich zu erkämpfen. Ein nicht zuletzt dank der großartigen Darsteller und der ruhig beobachtenden Erzählhaltung beeindruckendes Road Movie über das Zusammenleben mit einem behinderten Kind.“ (filmdienst) H

Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst

„‚Hui Buh – Das Schlossgespenst‘ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI

I

Ich bin die Andere Deutschland 2006, R: Margarethe von Trotta, D: Katja Riemann, August Diehl

„Nach dem Roman der einstigen Fassbinder-Autoren Per Märthesheimer und Pea Fröhlich, die auch das Drehbuch verfassten, drehte Margarethe von Trotta mit ihrem ‚Rosenstraße‘-Star Katja Riemann – abermals in einer Paraderolle – das raffinierte und eindringliche Geschichte einer Amour fou, deren Abgründe durchaus den Bereich des Psychothrillers berühren. An der Seite von Riemann spielen in dem sinnlichen Melodram der exzellente August Diehl, Armin Mueller-Stahl und Barbara Auer.“ Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL

Ich, Du und der Andere USA 2006, R: Anthony Russo, Joe Russo, D: Owen Wilson , Matt Dillon

„In der Wohnung eines frisch verheirateten Paares nistet sich ein Kumpel des Mannes aus Junggesellen-Tagen ein, stürzt den geordneten Alltag der Frischvermählten ins Chaos und sorgt für emotionale Verwirrung. Die mit prächtig aufspielenden Darstellern besetzte Geschlechterkomödie bezieht ihren Witz aus der Demontage des bürgerlichen Alltags und verteilt amüsante Seitenhiebe gegen die amerikanische Prüderie.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH; HL, KI

In den Süden Frankreich/Kanada 2005, R: Laurent Cantet, D: Charlotte Rampling, Karen Young

„Haiti, Anfang der achtziger Jahre: Trotz politischen Unruhen räkeln sich Touristen aus aller Welt in einem paradiesischen Hotel am weißen Sandstrand – vor allem aber Touristinnen in reiferen Jahren. So lassen sich etwa die forsche Britin Helen (Charlotte Rampling) und die naiv-prüde Amerikanerin Brenda (Karen Young) auf ihrer Suche nach Liebe, Geborgenheit und Sex in die Arme junger Haitianer fallen, die Charme und Zärtlichkeiten gegen ein paar Dollars tauschen. Dem französischen Filmemacher Laurent Cantet gelingt es mit seinem dritten Spielfilm, die untrennbare Verschweißung von Intimität und Macht, Liebe und Ökonomie in der Begegnung zwischen ärmerer Südbevölkerung und westlichen Touristen in bestürzender, aber völlig wertfreier Offenheit darzustellen.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH

K

Kiriku und die wilden Tiere Frankreich 2005, R: Michel Ocelot

„Es scheint, als habe Kiriku seine magischen Kräfte direkt aus der riesigen Mutterbrust bezogen, von der aus sich der wagemutige kleine Wicht aufmacht zu seinen Abenteuern mit den wilden Tieren und der bösen Zauberin Karaba, die er schliesslich überlistet, um seine Mutter und seine Tanten vor deren Gift zu retten. Alles, was Kiriku tut, macht er gut. Sein weiser Grossvater führt durch die wunderschön ins Bild gesetzte Geschichte der beiden französischen Animationsfilmer Michel Ocelot und Bénédicte Galup. Authentisch afrikanisch ist die Musik von Manu Djibango und Youssou N‘Dour sowie der Gesang von Rokia Traoré.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI, OL

Kitchen Stories Norwegen/Schweden 2003, R: Bent Hamer, D: Joachim Calmeyer, Thomas Norström / Originalfassung mit Untertiteln

“Man stelle sich vor: Da ist in den fünfziger Jahren eine Schar schwedischer Feldforscher nach Nordnorwegen ausgeschwärmt, um die Haushaltsgewohnheiten nordnorwegischer Junggesellen wissenschaftlich zu ergründen, und nun sitzt einer dieser Forscher wie ein Tennis-Schiedsrichter auf dem Hochstuhl in einer bäuerlichen Wohnküche und belauert einen alten Eigenbrötler, der sich als sehr bockiges Versuchskaninchen anstellt, bis Alkohol irgendwann die Zungen löst. Die Situation könnte kaum grotesker sein, und Bent Hamer entlockt ihr mit liebevoller Finesse ein Maß an Komik, das man sich nicht hätte träumen lassen.“ (Der Spiegel) HH

Das kleine Arschloch und der alte Sack Deutschland 2005, R: Michael Schaack

„Auch Michael Schaacks „Das kleine Arschloch und der alte Sack“ wartet zehn Jahre nach der ersten, auf Walter Moers‘ Comics basierenden Arschlochattacke natürlich mit einer hohen Frequenz an geschmacklosen Einfällen und politischen Unkorrektheiten auf. Während es der alte Sack diesmal in einer einem Genusstempel gleichenden Hölle mit nymphomanischen Krankenschwestern treiben darf, wird der leidensfähige Hund Pepi vom kleinen Arschloch nach allen Regeln der sadistischen Kunst gequält. Mal angestrengt, immer derb, gelegentlich witzig.“ (tip) DEL, H, HB, HH, KI, OL

Klick USA 2006, R: Frank Coraci, D: Adam Sandler, Christopher Walken

„Ein vom Alltag überforderter Architekt und Familienvater manövriert sich mittels einer ‚magischen‘ Universal-Fernbedienung durchs Leben. Zunächst genießt er die Abwesenheit jedweder Probleme, bis er schließlich feststellen muss, dass sein Leben eigentlich ohne ihn stattgefunden hat. Die mit zahlreichen Zoten belastete Komödie schöpft das tragische Potenzial der Geschichte nie aus und nimmt durch schlecht getimte Gags und Dialoge eher penetrante Züge an.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Der Kuss der Tosca Schweiz 1984, R: Daniel Schmid

„Dokumentarfilm über die Bewohner der ‚Casa Verdi‘, eines Altersheimes für italienische Schauspieler und Opernstars: ‚Der Kuß der Tosca‘ ist eine einzige große Liebesgeschichte. Ehemalige Stars der dreißiger Jahre, alle zwischen 80 und 96 Jahre alt, leben in der Erinnerung. Die Vergangenheit ist für sie gestern, und dieses Gestern holen sie genußvoll ins Heute, singen mit einer unvorstellbaren Kraft, wachsen für Minuten über sich selbst hinaus mit der Musik – vor allem die hinreißende Sara Scuderi, die die Tosca singt wie einst.“ (Der Tagesspiegel)HB, HL

L

Lapislazuli – Im Auge des Bären Österreich/Deutschland 2006, R: Wolfgang Murnberger, D: Clarence John Ryan, Julia Krombach

„Eine 13-jähriges Mädchen flieht vor seinen familiären Problemen in die Gebirgswelt der Alpen, wo es einem etwa gleichaltrigen Neandertaler-Jungen begegnet, der durch einen Meteoriteneinschlag zum Leben erweckt wurde. Fantastischer Abenteuerfilm um zwei Kinder auf der Suche nach ihrem jeweiligen Zuhause, die über Zeiten und Welten hinweg vergleichbare Sorgen verbinden. Weitgehend spannend erzählt und in den Landschaftsaufnahmen eindrucksvoll fotografiert, bürdet sich der Film zu viele Themen auf, die plakativ auf einige Schlaglichter und schematisch gezeichnete Figuren verteilt werden.“ (filmdienst)H, HB, HH, KI

The Last Man on Earth USA/Italien 1964, R: Sydney Salkow, D: Vincent Price, Franca Bettoia / Originalfassung ohne Untertitel

„Eine Seuche hat die Menschheit weggerafft, die Toten kehren jedoch schnell als Vampire zurück, die Jagd auf die letzten Lebenden machen. Robert Morgan erwacht in seinem verbarrikadierten Haus, das außen mit Koblauch, Kreuzen und Spiegeln reich geschmückt ist. Er drechselt ein paar Pfähle, um seiner Hauptbeschäftigung nachzugehen, nämlich die tagsüber schlafenden Blutsauger unschädlich zu machen. Nebenbei sammelt Morgan herumliegende Leichen auf und verbrennt sie in der städtischen Feuergrube. Ist er wirklich der letzte Mensch auf Erden? Obwohl der nie in Deutschland gezeigte Film höchsten Unbekanntheitsgrad genießt, gilt er als einflussreicher Vorläufer des modernen Horrorkinos.“ (b-movie) HH

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‚Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachun USA 2006, R: Oliver Stone, D: Nicolas Cage, Michael Penag leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KI

Lucas der Ameisenschreck USA 2006, R: John A. Davis

„Nils Holgersson in der Insektenwelt: Ein geschrumpfter Rabauke soll bei dem winzigen Krabbelvolk Manieren und Rücksicht lernen. Trickfilmer John A. Davis, dem die Steppkes bereits den originellen Nerd-Spaß ‚Jimmy Neutron‘ zu verdanken haben, serviert seine Fabel mit viel schrägem Witz, beachtlichen (wenn auch nicht herausragenden) Animationen und einer gehörigen Portion Knirps-Action.Kurzweilig, rasant, komisch und sympathisch. Im Gegensatz zu ‚Ab durch die Hecke‘ oder ‚Ice Age 2‘ ist dies allerdings ein reiner Kinderfilm.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL

M

Mein Mann Picasso Großbritannien 1996, R: James Ivory, D: Anthony Hopkins, Natascha McElhone

“Picasso als das genialistische Monster, das von seiner Umgebung bedingungslose Unterwerfung verlangt, das sich Frauen einverleibt und wieder ausspeit. Der Film ist eine historisch detailgetreue, aber oft plakative und klischeehafte Illustration dieser These aus der Perspektive von Francoise Gilot, die es zehn Jahre mit dem Maestro aushielt. Faszinierend, wie es Anthony Hopkins gelingt, in die Rolle des launigen Machos hineinzuschlüpfen. Doch während Francoise als facettenreiche Persönlichkeit dargestellt wird, sind die restlichen Frauen Picassos nur ärgerliche, oberflächliche Karikaturen.“ (tip) HH

N

Nordsee ist Mordsee Deutschland 1975, R: Hark Bohm, D: Uwe Enkelmann, Dschingis Bowakow

“Zwei 14-jährige Jungen versuchen dem bedrückenden Zuhause in einem Hamburger Arbeitervorort zu entfliehen, indem sie erst mit einem selbstgebauten Floß und später mit einem gestohlenen Segelboot elbabwärts der offenen See zustreben. Hark Bohms zweiter großer Spielfilm nach ‚Tschetan, der Indianerjunge‘ ist eine schön fotografierte und feinfühlig inszenierte Außenseiter- und Freundschaftsgeschichte. Bohm versucht nicht nur eine kritische Darstellung entwicklungsgefährdender sozialer Verhältnisse, er zeigt auch eindrucksvoll die Notwendigkeit von Zuneigungs- und Solidaritätserfahrungen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Notre Musique Frankreich 2004, R: Jean-Luc Godard, D: Sarah Adler, Lana Baric / Originalfassung mit Untertiteln

“Es ist der Versuch, die Spuren der Geschichte, die Trümmer der Zerstörung zu sichten und zu bezeichnen wie die Steinblöcke der zerbombten Brücke von Mostar, die Godard uns zeigt, wie Grabsteine eines vergessenen Krieges. Europa hat zugesehen bei der Zerstörung, und Godard sieht Europa beim Wiederaufbau zu. Woher aber kommen die Indianer an der Drina? Notre Musique ist ein Film in drei Teilen, ‚Hölle‘, ‚Fegefeuer‘ und ‚Paradies‘. Aber am Eingang zum Paradies wacht nicht der Engel mit dem Feuerschwert, sondern dort lagert eine Truppe amerikanischer Soldaten. Trotz der hochkulturellen Bögen und allgegenwärtigen Diskursbereitschaft besitzt Notre musique einen leisen Humor, der den großen Themen die Schwere nimmt. Der Film fingiert ein Kolloquium, bei dem Godard, der Guru, zum wohl hundertsten Mal die Frage beantworten soll, ob die digitale Technik das Kino auf Dauer zerstöre.“ (Viennale 2004) H

O

Oh, wie schön ist Panama Deutschland 2006, R: Martin Otevrel

„Erste Verfilmung des Klassikers von Janosch über den kleinen Tiger und den kleinen Bär, die sich auf die Reise nach Panama machen, um festzustellen, dass es nirgends schöner ist als daheim. Sehr eng hält sich Regisseur Martin Otrevel (Janosch-erfahren mit ‚Papa Löwe und seine glücklichen Kinder‘) bei der ersten Verfilmung der längst zum Klassiker avancierten Kindergeschichte von Janosch aus dem Jahr 1978 an die Vorlage. Der Film besticht durch seine absolut kindgerechte Erzählung und den zeitlosen Charme der Figuren und Geschichte. Als Sprecher für die Hauptfiguren konnten die Top-Stars Til Schweiger und Anke Engelke gewonnen werden, die u.a. von den Comedians Mirko Nontschew und Ralf Schmitz unterstützt werden.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HH, HB, KI, OL

P

Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders Deutschland 2006, R: Tom Tykwer, D: Ben Whishaw, Dustin Hoffman

„Das Parfüm“ ist im Grunde ja eine zutiefst pessimistische Geschichte, und Jean-Baptiste Grenouille bleibt ein mörderischer Anti-Held, für den man bis zuletzt kaum Mitgefühl sondern eher eine manchmal schon an Ekel grenzende Faszination empfindet. Und hierbei ist Tykwer erstaunlich werktreu geblieben. Anders als bei den meisten anderen Literaturadaptionen, die Bernd Eichinger produzierte, wurde hier nicht alles Provozierende der Vorlage verwässert und glatt gebügelt. Tykwer hat das Paris des 18. Jahrhunderts in grandiosen Bildern lebendig werden lassen. Aber die Geschichte, die er erzählt, bleibt düster und brutal. Er hat auch einen verschwenderisch ausgestatteten Kostümfilm inszeniert, in dem 1000 Komparsen sich bei der Hinrichtungsszene die Kleider vom Leib reißen und sich orgiastisch miteinander vergnügen. Nicht nur bei dieser Sequenz, die Tykwer weder prüde noch obszön inszenierte, erweist er sich als ein stilsicherer Filmemacher, der so kreativ ist, dass er auch bei solch einer aufwendigen Literaturverfilmung seine eigene Duftmarke nicht verliert. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 USA 2006, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley

Ob dies nun tatsächlich „ein Schiffsuntergang von einem Film“ ist, wie der Kollege Tobias Rapp höchst originell schrieb, interessiert eigentlich wenig. Auch der Vorgänger war mit seinen endlosen Schwertkämpfen und Enterangriffen alles andere als gelungen, aber Johnny Depp riss alles heraus, und das tut er diesmal auch wieder. Seine Idee, den Piratenkapitän Jack Sparrow mit den Macken, Manien und Manierismen von Keith Richards zu schmücken, bleibt eine der originellsten und witzigsten schauspielerischen Inspirationen der letzten Jahre. (hip) H, HB, HH

R

Rette sich, wer kann (das Leben) Frankreich/Schweiz/Deutschland/Österreich 1980, R: Jean-Luc Godard, D: Isabelle Huppert, Jacques Dutronc / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Mit ‚Sauve qui peut (la vie)‘ kehrte Jean-Luc Godard 1979 nach einem Jahrzehnt, in dem er vor allem an marxistisch-maoistische Filmtraktaten und Videoexperimenten gearbeitet hatte, zum „kommerziellen“ Filmemachen mit Starschauspielern und 35-mm-Material zurück: Seinen „zweiten ersten Film“ hat Godard das Werk genannt, das tatsächlich ein Kompendium seiner Ideen und filmischen Techniken aus seinem Umgang mit dem Medium darstellt. Es geht um drei Personen, die laut Godard verschiedene Geschwindigkeiten repräsentieren und denen jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Godards Interesse gilt dabei dem Verhältnis von Bild und Ton, wie es sich in den von Inszenierungen geprägten Beziehungen der von Isabelle Huppert gespielten Prostituierten zu ihren Freiern widerspiegelt.“ (taz) H

Ricky Bobby – König der Rennfahrer USA 2005, R: Adam McKay, D: Will Ferrell, Sacha Baron Cohen

„‚Ricky Bobby – König der Rennfahrer‘ handelt von Männern, die Benzin im Blut haben, aber ein bisweilen etwas schwächelndes Antriebsaggregat im Kopf. Unter der Regie von Adam McKay spielt Will Ferrell (‚Verliebt in eine Hexe‘) einen Tourenwagenstar, der nach einem Unfall schwer aus der Erfolgsspur gerät. Maliziös macht sich der oft rasend komische Film über den Rennzirkus und die amerikanische Provinz lustig und spielt dabei lust- und phantasievoll mit Klischees. Der Imitator Sacha Baron Cohen (‚Borat‘) brilliert als wunderbar überheblicher Franzose mit Formel-1-Erfahrung.“ (Der Spiegel) DEL, HB, HH, HL, KI, OL

Roman pro zeny - From Subway With Love Tschechei 2005, R: Filip Renc, D: Zuzana Kanóczová, Marek Vasut / Originalfasung mit englischen Untertiteln

Dies ist die tschechische Antwort auf „Bridget Jones“ , und das macht der Regisseur auch schon mit dem Originaltitel „Román pro zêny`“ deutlich, der wörtlich übersetzt „Ein Roman für Frauen“ lautet. Er basiert auf einem Bestseller von Michael Viewegh, der auch das Drehbuch schrieb. Erzählt wird darin die immer wieder interessante Geschichte einer Frau, die den Mann fürs Leben suchten. Die 23-jährige Laura arbeitete für ein Hochglanzmagazin für Frauen. Sie ist hübsch und weiß auch, dass sie dafür etwas tun muss. Eher mit zärtlichem Spott als mit satirischer Schärfe wird sie als eine nach Haarwaschmitteln, Nagellacken, Hautcremes und Lippenstiften Süchtige beschrieben, deren Badewannenrand so mit Tuben und Fläschchen voll gestellt ist, dass ein männlicher Besucher kaum noch Platz für seine Sektflasche findet. (hip) HH

Rozdroze Café (Café am Kreuzweg) Polen 2005, R: Leszek Wosiewicz, D: Robert Olech, Maria Paakulnis / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Grzes verlässt nach dem Abitur die Provinz und zieht nach Warschau. Zurück bleibt seine Familie, die er weiterhin finanziell unterstützen soll. Gres hofft auf etwas Glück im Leben, denn zu oft ist er schon damit gescheitert, etwas für seine Familie zu tun. Aber es klappt nicht mit dem Erfolg. Grzes findet in der 13-jährigen Prostituierten Lusia und dem Bankwächter Gerard neue Freunde. Die drei entwickeln einen Plan, um schnell an Geld zu kommen. Ein zeitgenössischer Film über junge Menschen, die voller Ambitionen die Provinz verlassen und die der Wunsch nach schnellem Geld auf kriminelle Bahnen führt.“ (Metropolis) HB, HH, HL

S

Science of Sleep – Anleitung zum Träumen Frankreich 2005, R: Michel Gondry, D: Gael Garcia Bernal, Charlotte Gainsbourg

„Stéphane, ein Mexikaner in Paris, erweist sich als hoffnungsloser Träumer, wenn er unter anderm eine Zeitmaschine erfindet, um 1 Sekunde in die Zukunft zu reisen. Einzig Stéphanie von nebenan scheint Stéphane in seine Welt folgen zu wollen. Et voilà: Er verliebt sich in sie, sie sich hingegen nicht in ihn; so dass mancher Traum Wirklichkeit wird und die Wirklichkeit sich zu einem wahren Albtraum auswächst. Indes der Autor-Regisseur Michel Gondry, ebenfalls in kindlichem Übermut, seine entzückenden Kunststücke am liebsten alle auf einmal vorführen möchte – die Pappmaché-Autos, das Zellophanwasser wie aus einem russischen Trickfilm, die wollenen Schäfchenwolken –, bis unsre Lider schwer … und schwerer werden.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI

Sehnsucht Deutschland 2006, R: Valeska Griesebach, D: Anett Dornbusch, Andreas Müller

„‚Sehnsucht‘ entdeckt in der tiefen deutschen Provinz ganz große Emotionen. Im brandenburgischen Dorf Zühlen wacht der verheiratete Handwerker Markus Koplin eines Morgens neben einer Kellnerin auf und kann sich an kaum mehr erinnern als an den ersten Drink. So wie die Feuerwehr in diesem Film nichts zu löschen hat außer den Durst und zündelnd die Flammen des Osterfeuers am Lodern hält, sind die Bewohner für jeden Funken der Leidenschaft dankbar. Doch ohne das dörfliche Leben je zu denunzieren, ist der jungen Berliner Regisseurin Valeska Grisebach ein schroffer Liebesfilm gelungen, voller Zuneigung zu ihren Figuren, die auf anrührende Weise nicht wissen, wohin mit ihren Gefühlen.“ (Der Spiegel) HH

Step Up USA 2006, R: Anne Fletcher, D: Channing Tatum, Jenna Dewan

„Ein Krimineller verliebt sich in eine Ballett-Schülerin. Nach ‚Dance!‘ kommt hier der nächste Film, in dem widerspenstige junge Menschen mittels flotter Sohle in die Arme der Gesellschaft zurückfinden. In diesem Mix aus Amore, wummernden Beats und heißen Tanzeinlagen überzeugen allerdings nur letztere. Denn wenn die Darsteller den Mund aufmachen, wird die Lust an ihren geschmeidigen Bewegungen erheblich geschmälert.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Swinger Club Deutschland 2005, R: Jan Georg Schütte, D: Stephan Schad, Susanne Wolff

„Das Treffen von fünf Freunden wird zur hochnotpeinlichen Angelegenheit, als sich diverse sexuelle Verwicklungen offenbaren und es im Spannungsfeld von Ansprüchen und Sehnsüchten zu gegenseitigen Verletzungen kommt. Spielfilm als Ergebnis einer schauspielerischen Improvisation. Reizvoll in seinem experimentellen Ansatz, mangelt es am visuellen Konzept sowie an der Verdichtung des Materials, sodass die Beziehungsfarce wenig mehr als ihre klischeebeladene Grundkonstellation zu bieten hat.“ (filmdienst) HH, KL

T

The Take Die Übernahme Kanada/ Argentinen 2004, R: Avi Lewis

„‚The Take‘ ist ein filmisches Pamphlet gegen die Macht der Konzerne. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Avi Lewis dokumentiert Naomi Klein, Autorin des Antiglobalisierungs-Bestsellers „No Logo“, den Kampf argentinischer Fabrikarbeiter für die erneute Inbetriebnahme stillgelegter Produktionsanlagen in eigener Regie. Die ehemalige Belegschaft eines Herstellers von Autoteilen in Buenos Aires wirft die Motoren wieder an und gewinnt: Das Parlament erklärt die Enteignung für rechtmäßig. Die Genossen kämpfen mit List und Witz ums Überleben und widersetzen sich mit entwaffnender Ehrlichkeit sogar der Vereinahmung durch die Autorin, die in ihnen zuallererst die Vorhut neuer Klassenkämpfer sieht.“ (Der Spiegel) HH

Der Teufel trägt Prada USA 2006, R: David Frankel, D: Meryl Streep, Anne Hathaway

„Lauren Weisbergers gleichnamiger Bestseller aus dem Jahr 2003 erschütterte weder die Welt der Mode, noch geriet die Bücherwelt aus den Fugen, aber die meisten Fashion-Victims krochen Weisberger auf den Leim. Viel pfiffiger als die selbstmitleidgetränkte ‚Abrechnung‘ zwischen Buchdeckeln ist die Leinwandversion. Es ist einmal mehr die Geschichte von Aschenputtel/Cinderella, die auch schon eine Audrey Hepburn oder Julia Roberts hell erstrahlen liess. Im Film spielt die erst 23-jährige Anne Hathaway einen Trampel, der keinen Schimmer hat von Mode. Die Pomeranze bewirbt sich beim Modemagazin ‚Runway‘ und wird von der Chefredaktorin, der teuflischen Miranda Priestly, als zweite Assistentin angestellt. Es beginnt ein Martyrium, denn Mirandas Eleganz ist gnadenlos. Meryl Streep ist satanisch gut in der Titelrolle, und Anne Hathaway ist ganz bezaubernd. Die Haute-Couture-Roben und -Kostüme, unerschwinglich für unsereiner, sind ein Gedicht.“ (Neue Zürcher Zeitung) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Thank You for Smoking USA 2005, R: Jason Reitman, D: Aaron Eckhart, Maria Bello

„Weniger der Tabakindustrie als den skrupellos wahrheitsverdrehenden ‚spin doctors‘ jeder Branche gilt diese brillante Satire. Aaron Eckhart verkörpert den aalglatten und wortgewandten Tabak-Lobbyisten Nick, der es mit krebskranken Teenagern ebenso aufnimmt wie mit politisch korrekten Senatoren, verführerischen Reporterinnen und einem bewaffneten Ex-‚Marlboro Man‘. In weiteren Rollen glänzen Robert Duvall, Maria Bello, William H. Macy und Katie Holmes. Jason Reitmans Adaption des Romans von Christopher Buckley ist ebenso bissig wie spassig, für Paffer genauso wie für Passivraucher.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

Thumbsucker USA 2006, R: Mike Mills, D: Lou Taylor Pucci, Keanu Reeves

„‚Thumbsucker‘ erzählt von einem 17-jährigen Daumen-Dauerlutscher (Lou Taylor Pucci), der allerlei Therapieformen ausprobiert, um sich von seinem lästigen Zwangsverhalten zu befreien, das ihn oft zum Schweigen und zur Einhändigkeit verdammt. Wohlmeinende Eltern (Vincent D‘Onofrio und Tilda Swinton), ein Kieferorthopäde (Keanu Reeves), der auch die Seele einrenken will, und sexuell experimentierfreudige Mädchen stehen ihm zur Seite. Mit viel feinsinniger Komik beschreibt Regisseur Mike Mills die Mühen des Erwachsenwerdens in einer Welt, in der die Eltern oft infantiler sind als ihre Kinder.“ (Der Spiegel) HB, HH

Der tierisch verrückte Bauernhof USA 2006, R: Steve Oedekerk

„Auf einem Bauernhof, wo alle Tiere sprechen können, ohne dass die Menschen dies ahnen, übernimmt ein junger Bulle nach dem Tod seines Vaters widerwillig die Leitung, wobei er gegen die partyhungrigen Hoftiere ebenso vorgehen muss wie gegen hungrige Kojoten. Unterhaltsamer Trickfilm in erstklassiger Computeranimation, mit plastischen Figuren und einigen hübschen Einfällen. Das Vergnügen trüben einige dann doch allzu unglaubwürdige Details sowie düstere (Kampf-)Szenen mit den ‚feindlichen‘ Kojoten.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine Deutschland 2006, R: Tomy Wigand, D: Svea Bein, Lukas Eichhammer

„Die Hobbydetektive Tim, Karl, Klößchen und Gaby alias TKKG schreiten ein, als ein genialischer Mitschüler die ‚rätselhafte Mind-Machine‘ erfindet: eine gefährliche EEG-Apparatur wie aus Frankensteins Labor, mittels derer auch aus Unbegabten neue Einsteins werden. Tomy Wigands Verfilmung der Hörspielserie von 1979 bietet zeitgemäßes, erfrischendes Jugendkino, das die unsägliche TV-Adaption von 1985 vergessen lässt. Neben den Jungschauspielern überzeugen u.a. Jürgen Vogel, Ulrich Noethen und Jeanette Hain in Nebenrollen.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

V

Volver – Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura

„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote. ‚Surrealistischen Naturalismus‘ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der der Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH

W

Water Kanada/Indien 2005, R: Deepa Mehta, D: Lisa Ray, Seema Biswas

„Ein achtjähriges indisches Mädchen, das von den Eltern zwangsverheiratet wurde, wird nach dem Tod des Ehemanns nach hinduistischem Brauch in einen Ashram für Witwen gesteckt. Hier trifft es Frauen, die ihr Schicksal teilen, vor allem aber eine Leidensgefährtin, die als Prostituierte für die Finanzierung des Ashrams sorgen muss. Gegen Ende der 1930er-Jahre in Benares spielender Abschluss der ‚Elemente‘-Trilogie von Deepa Mehta über das Schicksal indischer Frauen. Der subtil inszenierte, detailreich ausgestattete Film erzählt von einer traditionellen Form der Unterdrükkung; die zwischen Trauer und Hoffnung, Melancholie und Romantik pendelnde Geschichte wird durch den märchenhaften Schluss aufgebrochen.“ (filmdienst) HB, HH

We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer

“Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HH, KI

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH

Wholetrain Deutschland/Polen 2006, R: Florian Gaag, D: Mike Adler, Florian Renner

„Die Graffiti-Szene ist nicht tot. Nur ist es heute – 20 Jahre nach ihrer Geburt – schwieriger geworden, seine Schriftzüge ungestört an die Hauswand zu bringen. Der Ex-Sprayer Florian Gaag liefert in seinem Kinodebüt das Porträt einer Sprüher-Crew, die sich durch ein kompliziertes Geflecht aus schwierigen familiären Verhältnissen, Gesetzeskonflikten und ihrer Leidenschaft fürs Sprühen schlagen muss. Passend gehetzt wirkt der Grundrhythmus des Film – dem es gelingt, für das Lebensgefühl seiner Figuren einzunehmen.“ (tip) HH

Who’s That Knocking at My Door? USA 1968, R: Martin Scorsese, D: Zina Bethune, Harvey Keitel, Lennard Kuras / Originalfassung ohne Untertitel

„Mit seinem Debütfilm sind die charakteristischen Bestandteile des scorseseschen Kinos sofort präsent: ein Film über die Hassliebe zu Little Italy, ein Film über die Liebe schlechthin, ein Film über die Liebe zum Kino. Ihn zu machen, das sieht man ihm an, brauchte es jene Besessenheit, die Scorsese nachgesagt wird.“ (Heinz-Dieter Rusche) HH

Der Wind Argentinien/Spanien 2005, R: Eduardo Mignogna, D: Federico Luppi, Antonella Costa

„Ein alter Mann aus der argentinischen Grenzregion Patagoniens beschließt, sein Leben ins Reine zu bringen. Er bricht zu einer Reise nach Buenos Aires auf, um seine Tochter zu besuchen und längst überfällige Probleme zu lösen. Der dialoglastige Film sucht kaum nach überzeugenden Bildern, sondern verlässt sich in erster Linie auf die Ausdrucksstärke seiner beiden überzeugenden Hauptdarsteller.“ (filmdienst) HH

World Trade Center USA 2006, R: Oliver Stone, D: Nicolas Cage, Michael Pena

„Ohne Darstellung der Hintergründe und ohne Einbeziehung der Folgeerscheinungen berichtet Oliver Stone über den Terroranschlag vom 11. September 2001. Er tut das ausschließlich aus dem Blickwinkel zweier Polizisten, die unter den Trümmern des einstürzenden World Trade Centers eingeschlossen werden, und deren daheim wartenden Familien. Der ganz und gar unpolitische Film besitzt in seiner unverhohlenen Emotionalität mehr therapeutische als historisch erhellende Qualitäten. Von dem rebellischen und regierungskritischen Oliver Stone früherer Tage ist hier keine Spur mehr zu entdekken.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Z

Zwei Mädchen aus Istanbul Türkei 2005, R: Kutlug Ataman, D: Hülya Avsar, Vildan Atasever

„Die Geschichte einer obsessiven Freundschaft zwischen einem Mädchen aus einer konservativen Istanbuler Stadtrandsiedlung und einer verwöhnten Tochter aus dem modernen Stadtteil Etiler beschreibt temporeich und mit großer schauspielerischer Hingabe die Orientierungslosigkeit heutiger Jugendlicher. Eine ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte aus dem gegenwärtigen Alltag der türkischen Metropole.“ (filmdienst) HB

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen