Transrapid: Noch mehr Unfälle

Auf der Transrapid-Teststrecke im Emsland hat es bereits vor dem schweren Unglück mit 23 Toten zwei kleinere Unfälle gegeben. Im Dezember 2004 prallten auf der Versuchsanlage in Lathen zwei Wartungsfahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern bei Glatteis aufeinander. Der Sachschaden lag bei 100.000 Euro, teilte gestern das Wirtschaftsministerium in Hannover mit. Im Januar 2005 ereignete sich erneut ein Unfall, als bei einem Wartungsfahrzeug eine Klappe gegen eine der Stelzen prallte. Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) verneinte, dass die Vorfälle mit dem Unglück vor drei Wochen in Verbindung zu bringen seien. Einen Unfall mit dem Transrapid selbst habe es bis zur Katastrophe nicht gegeben. Er musste aber zugeben, dass die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Unfälle nicht ins Ministerium gemeldet hatte.

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung hatte berichtet, nach den beiden Vorfällen hätten Transrapid-Mitarbeiter das Sicherheitskonzept für die Werkstattwagen bemängelt. Beim Unglück vor drei Wochen war ein mit Personen besetzter Transrapid mit 170 Stundenkilometern auf einen solchen Wagen geprallt. „Weiteren Klärungsbedarf“ sah gestern Günter Lenz von der SPD. Von „eklatanten Aufklärungsversäumnissen“ sprach Enno Hagenah (Grüne). Die Sicherheitstechnik wie auch das „Regelwerk und die Kommunikation zwischen Ministerium und Behörde“ hätten versagt. KSC