Explosiver Salzstock

ATOM-ENDLAGER Wissenschaftler warnen vor Gasvorkommen in Gorleben. Anschlag in Berlin

BERLIN dpa/taz | Angesichts von bisher kaum beachteten Gasfunden hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor unkalkulierbaren Risiken beim möglichen Atommüll-Endlager Gorleben gewarnt. Unter Verweis auf Bohrberichte aus den 80er Jahren betonte Greenpeace am Dienstag in Berlin, durch über 200 Grad heiße Atommüllbehälter könnte es in dem niedersächsischen Salzstock zu Explosionen und Wassereinbrüchen kommen. Grüne und Linkspartei forderten als Konsequenz einen sofortigen Stopp der gerade wieder gestarteten Erkundung und ein Aus für Gorleben als Endlager-Standort.

Die neuen Erkenntnisse könnten die Stimmung beim Castor-Transport am kommenden Wochenende nach Gorleben weiter anheizen. In Berlin bekannte sich am Dienstag eine autonome Gruppe von Atomkraftgegnern zu einem Brandanschlag auf die Berliner S-Bahn. In einem Bekennerschreiben, das der taz vorliegt, heißt es, die „Profiteure der Atommafia“ dürften „kein ruhiges Hinterland“ haben. In der Nacht zu Montag war ein Kabelschacht der Berliner S-Bahn entflammt, der den Nahverkehr noch bis Dienstag einschränkte. Die Polizei hält das Bekennerschreiben für authentisch.

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