Modellprojekt gegen Verwahrlosung im Alter

VERSORGUNG In Barmbek und Eimsbüttel sollen Stadtteilkoordinatorinnen als Anlaufstellen dienen

Der Verwahrlosung alter Menschen hat die Hamburger Arbeiterwohlfahrt (AWO) den Kampf angesagt. Unter der Schirmherrschaft von Ex-„Tagesschau“-Sprecher Wilhelm Wieben startete sie gestern die Aktion „Augen Auf!“. Ziel seien Netzwerke gegen Einsamkeit, Verwahrlosung und Entwürdigung, sagte AWO-Geschäftsführer Claus Gotha.

„Ausgangspunkt war eine Studie der Gerichtsmedizin am UKE“, sagte Gotha. Dabei wurden 8.500 Tote mit einem Durchschnittsalter von 81 Jahren untersucht. Bei einer Mehrzahl sei „eine erschreckende Unterversorgung“ festgestellt worden.

Zunächst wurden zwei Pilotprojekte in Barmbek-Nord und Eimsbüttel-Süd gestartet. Für die Umsetzung verantwortlich sind zwei Stadtteilkoordinatorinnen. „Sie sind Anlaufstelle für Nachbarn, für Hausmeister, für den Polizisten im Stadtteil, für die Apotheker“, sagte Gotha.  (dpa)