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Stichwahl in Ecuador

Zwischen Bananenkönig Noboa und Linksnationalist Correa sollen die Wähler Ende November entscheiden

PORTO ALEGRE taz ■ Ecuador steht in den kommenden Wochen eine Schlammschlacht bevor. In der Stichwahl um das Präsidentenamt am 26. November werden sich zwei Kandidaten gegenüberstehen, deren Programme kaum gegensätzlicher sein könnten: „Bananenkönig“ Álvaro Noboa, der die erste Runde der Präsidentenwahl wider Erwarten für sich entschied, und der Linksnationalist Rafael Correa. Nach Auszählung von 71 Prozent der Wahlbezirke entfielen auf Noboa 26,7 Prozent der gültigen Stimmen, Correa kam auf 22,5 Prozent.

Auf dem dritten Platz landete ebenfalls überraschend Gilmar Gutiérrez, der Bruder des im April 2005 gestürzten Präsidenten Lucio Gutiérrez, mit 16,4 Prozent. Der Sozialdemokrat León Roldós, der jetzt eine Wahl „wie zwischen Aids und Krebs“ heraufziehen sieht, musste sich mit 15,5 Prozent zufrieden geben.

Der 55-jährige Noboa, Herr über ein Imperium von 110 Firmen und reichster Mann des Landes, möchte Ecuador wieder an die Seite Washingtons führen. „Das Volk hat dem Terroristenfreund, dem Chávez-Freund, dem Freund Kubas gesagt: Hau ab“, rief der siegestrunkene Milliardär, der nach 1998 und 2002 seine dritte Stichwahl bestreitet. Der so gescholtene Rafael Correa wiederum witterte Wahlbetrug. „Die Bürgerkandidatur hat die Oligarchie besiegt“, wusste er bereits nach der Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen, nach denen Noboa vorne lag, „alles andere ist Betrug“. Die Ecuadorianer hätten genug davon, dass ihr Land wie eine Bananenrepublik geführt werde, erklärte der Linksnationalist. Auf Noboas Plantagen gebe es immer noch Kinderarbeit, sagte Correa, der im indigen geprägten Andenhochland seine besten Ergebnisse erzielte. GERHARD DILGER

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