UN-Bericht zu Osttimor

BERLIN taz ■ In einem gestern veröffentlichten Untersuchungsbericht haben die Vereinten Nationen Regierungsmitglieder und Sicherheitskräfte für die Gewalt in Osttimor im April und Mai diesen Jahres verantwortlich gemacht. Auf die Entlassung von mehr als einem Drittel der Armee waren damals wochenlange Gewaltakte gefolgt, die über 30 Menschenleben forderten. Wenig später war Premierminister Mari Alkatiri zurückgetreten, dem unter anderem die Bewaffnung von Zivilisten vorgeworfen wurde. Laut dem Bericht sind für die illegale Verteilung von Waffen aus Armee- und Polizeibeständen der ehemalige Innenminister Rogerio Lobato und Ex-Verteidigungsminister Roque Rodrigues verantwortlich. Die Ermittler fordern ebenfalls eine Anklage des ehemaligen Polizeichefs Paulo Martins und des noch aktiven Armeechefs Taur Matan Ruak. Dem Expremier Alkatiri wird Mitwisserschaft vorgeworfen. Der Bericht wird in Osttimor seit Wochen mit Angst erwartet, weil die Ergebnisse zu neuer Gewalt der verfeindeten Parteien führen könnten. KEL