Sony warnt Kunden und Aktionäre

Der Elektronik-Konzern hat mittlerweile acht Millionen Laptop-Akkus zurückgerufen. Das kostet über 200 Millionen Euro und drückt den Konzerngewinn stärker als geplant

TOKIO rtr/taz ■ Sony hat weiterhin ein Problem mit Laptop-Akkus. Rund acht Millionen aufladbare Batterien des japanischen Konzerns wurden bereits in den vergangenen Monaten von Computerherstellern wie Dell und Apple zurückgerufen. Gestern kamen noch einmal 90.000 Akkus hinzu, die Sony selbst in seinen Vaio-Notebooks in Japan und China eingebaut hat.

Inwieweit auch Kunden in anderen Ländern betroffen sind, blieb gestern noch unklar. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete mit Bezug auf einen Sony-Mitarbeiter, dass nun 250.000 Akkus zurückgerufen werden müssen.

Das sorgt nicht nur für ein Imageproblem, sondern hat auch finanzielle Auswirkungen. Im August rechnete Sony wegen möglicher Haftungsansprüche noch mit Kosten von bis zu 30 Milliarden Yen, umgerechnet gut 200 Millionen Euro. Doch offenbar reicht das nicht. Derzeit werde geprüft, ob der Gewinnausblick geändert werden müsse, teilte Sony mit.

Neben der Akku-Rückrufaktion müssten bei der Überprüfung der Geschäftsprognose die Preissenkungen für die neue Spielekonsole PlayStation 3, die Wechselkursänderungen sowie die Entwicklung der Elektronik- und Unterhaltungssparte insgesamt berücksichtigt werden, so das Unternehmen. Bereits im Juli hatte Sony den erwarteten Betriebsgewinn für das im März zu Ende gehende Geschäftsjahr mit 130 Milliarden Yen (874 Millionen Euro) angegeben – ein Minus von 43 Prozent zum Vorjahr.

Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn von 160,9 Milliarden Yen. Einzelne Experten wie die der Bank Morgan Stanley sind deutlich vorsichtiger und gehen von einem Gewinn von 54,3 Milliarden Yen aus. Der Kurs der Sony-Aktie gab um 1,8 Prozent nach. step