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Betr.: kinotaz nord

A

Absolute Wilson Deutschland/USA 2005, R: Katharina Otto-Bernstein

„Seine Bühnenproduktionen gelten in der darstellenden Kunst als revolutionär, doch die Person hinter den Kulissen ist ein Rätsel geblieben, bis heute: Robert Wilson. Der Dokumentarfilm ‚Absolute Wilson‘ bietet nun erstmals einen Einblick in Leben und Wirken dieses Visionärs, der so grandiose Theaterinszenierungen wie ‚Deafman Glance‘, ‚Einstein on the Beach‘ und ‚Black Rider‘ schuf und sich auch durch seine Arbeit mit Lernbehinderten einen Namen machte. Fünf Jahre lang hat die Hamburger Filmemacherin Katharina Otto-Bernstein den Bühnenregisseur Robert Wilson für ihren Film mit der Kamera begleitet. Entstanden ist das spannende Portrait eines Künstlers, der als schüchterner Außenseiter in Texas aufwuchs, und später mit seinen bahnbrechenden Inszenierungen die internationale Theaterwelt veränderte wie kaum ein anderer.“ (zelluloid) H, HH

Adams Äpfel Dänemark 2005, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen

„Ivan ist Landpfarrer in einem kleinen dänischen Kaff. Er ist der überzeugte Gutmensch und betreut immer wieder Schwerverbrecher zur Resozialisierung in seiner Kirche. Dazu gesellt sich Adam, ein überzeugter Neonazi. Alle Zöglinge müssen sich einer besonderen Aufgabe stellen. Adam entschließt sich von dem im Garten stehenden Apfelbaum einen Kuchen zu backen. Doch das ist gar nicht so einfach. Hervorragende Charaktere in einer Mischung aus Action und schwarzem Humor. Eine bitterbös erzählte Fabel um den religiösen Glauben. Wobei Jensen meint, dass Fabeln interessanter sind als die wirkliche Welt. Selbst von den dänischen Pastoren gab es einen Preis. Wer diese Art von Filme mag ist gut unterhalten.“ (kinokai) H, HB, HH

Alles was ich an euch liebe Spanien/GB/Arg./Portugal 2004, R: Teresa de Pekegri, Dominic Harari; D: Norma Aleandro, Guillermo Toledo

“Eine spanische Jüdin präsentiert ihrer mittelständischen Familie ihren Verlobten, wobei es für die jungen Leute ausgemachte Sache ist, dass dessen palästinensische Herkunft nicht angesprochen wird. Doch trotz aller Finten kommt es bald zu erheblichen Verwerfungen. Die turbulente Komödie nutzt ihren brisanten Hintergrund kaum und entwickelt sich vor allem als liebevoll-chaotischer Familienfilm mit glaubwürdigen Charakteren und subtilem Humor.“ (filmdienst) H

B

Bin Jip Südkorea/Japan 2004, R: Kim Ki-duk, D: Jae Hee / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein junger Mann bricht in Häuser und Wohnungen ein, allerdings nur um fernzusehen, zu duschen, zu schlafen und die Wäsche der abwesenden Besitzer zu waschen. Ein fesselnder, kreativer, oft überraschender Film – nicht zuletzt über die Leidenschaft des Golfspielens –, der zunehmend zwischen Realität und Projektion schwebt.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

The Black Dahlia USA 2006, R: Brian De Palma, D: Josh Hartnett, Scarlett Johansson

Nicht nur wegen der betörenden Scarlett Johansson ist es schade, dass Brian De Palma diese Verfilmung des Romans von James Ellroy über den realen und immer noch ungeklärten Mord an dem Starlet Elizabeth Short so verhunzt hat. Dabei stimmt beinahe alles: Ausstattung, Kamera, Schauspieler, Inszenierung und nicht zuletzt die wunderschön melancholische Musik von Mark Isham (mit einem pointiert gesetzten Gastauftritt von k.d. lang) sind grandios, doch das konfuse Drehbuch macht alles zunichte. Einmal mehr bestätigt sich hier, dass de Palma statt zu erzählen lieber seine cineastischen Perlen ausstellt. (hip) H, HB, HH

C

Cars USA 2006, R: John Lasseter

„Animationsfilm um ein egozentrisches Rennauto, das in einer kleinen Stadt abseits jeden Trubels die wahren Werte des Lebens kennen lernt. Sofern man von der CGI-Komödie kein ununterbrochenes Gagfeuerwerk erwartet, offenbaren sich die Schönheiten dieses Films: der feine Witz im Detail und vor allem der ungeheuer liebevolle Blick auf ein längst verloren geglaubtes Stück Americana, das im 50er-Jahre-Design eines Städtchens an der Route 66 fröhliche Urstände feiert.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL

Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit Deutschland 1986, D: Peter Schamoni, D: Helmut Griem, Sabine Sinjen

“Mit großer Sorgfalt ist Schamoni ans Werk gegangen. So ist dies ein Film geworden, der für alle interessant ist, die sich der Arbeit des Künstlers nähern wollen. Kinogängern, die dieses Bildungsinteresse nicht automatisch mitbringen, wird allerdings die saubere Ordentlichkeit des Filmstils, dem die didaktische Absicht durch alle Knopflöcher des Kostüms lugt, auf die Nerven gehen. Hölzern müssen die Schauspieler in die Kamera sprechen, sich aufs Aufdringlichste an den Zuschauer wenden. Die Schulfunkdramaturgie droht das sinnliche Vergnügen an der Kunst des Malers zu ersticken. Die überlebt nur dank der eigenen Stärke.“ (Süddeutsche Zeitung) HH

City of the Sun (Slunecní stat) Tschechei/Slowakei 2005, R: Martin Sulík, D: Igor Bares, Oldrich Navrßtil / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Karel, Vinco, Tomßs und Milan, alte Freunde und Kollegen, verlieren ihre Jobs. Trotzig beschließen sie, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Sie kaufen einen alten Laster und machen sich als Transportfirma selbständig. Doch die Umstände sowie der eigene Schweinehund stehen dem Wunsch, sich und die Seinen auf ehrliche Weise zu ernähren, permanent entgegen. Mit wunderbar leisem Humor und lebensnah gezeichneten Charakteren im Stil von Ken Loach entwickelt Sulík (‚Der Garten‘) seine Geschichte.“ (Kino 46) HB

Crank USA 2006, R: Mark Neveldine, Brian Taylor, D: Jason Statham, Amy Smart

„Im Schlaf hat man dem Hitman Chev eine chinesische Giftspritze in seinen Stiernakken gesteckt. Jetzt muss er sein Herz in Schwung halten, sonst bleibt es einfach stehen. Vollgestopft mit haufenweise Aufputschmitteln flitzt Energiebolzen Chev durch Los Angeles um von den fiesen Drogen-, Waffen- und Frauenhändlern ein Gegenmittel zu erpressen. Sympathisch prollige Endlosklopperei mit dem britischen Ex-Olympioniken Jason Statham.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL

D

Dead or Alive USA 2006, R: Corey Yuen, D: Jaime Pressly, Holly Valance

„In der Adaption des beliebten Videospiels prügeln sich schlagfertige Schönheiten um 10 Millionen Dollar Preisgeld. Harmloser, auf das junge Publikum zugeschnittener Action-Klamauk mit sexy Darstellerinnen in textilarmen Outfits – und ebenso knapper Story.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Deutschland. Ein Sommermärchen Deutschland 2006, R: Sönke Wortmann

„Die Spiele, die Euphorie, die Tore, die Partys: Wer die Magie, die sich während der Fußball-Weltmeisterschaft über ganz Deutschland legte, noch einmal spüren möchte, für den ist dieser Film ein Muss. Was Wortmann und sein Co-Kameramann Frank Griebe (‚Das Parfum‘) einfingen, ist mit nichts zu vergleichen, was über die Fernsehsender an die Öffentlichkeit gelangte. Dies ist der ungefilterte Blick auf einen Haufen sympathischer Jungs im Abenteuerland, das gefilmte Protokoll eines Unterfangens, das nach außen zwar staatstragende Züge hat, hinter den Kulissen aber mitunter an die Stimmung bei einer Klassenfahrt erinnert.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

E

Easy Rider USA 1969, R: Dennis Hopper, D: Dennis Hopper, Peter Fonda

“Die sentimentale Paranoia des Films entsprach offensichtlich den Vorstellungen einer riesigen jugendlichen Fangemeinde. In den später Sechzigern war es cool zu glauben, man könne nicht gewinnen und daß alles manipuliert und hoffnungslos war. Die Landschaften hatten blendende Formen; die überwältigende Musik von Jimi Hendrix und Gruppen wie The Band und The Byrds gaben den schleppenden Sequenzen einen Puls, und Peter Fonda mit seiner Miene von heiliger noblesse obligé starb für die Sünden Amerikas. Der Film wurde zu einer rituellen Erfahrung.“ (Pauline Kael) HH

Eden Deutschland/Schweiz 2006, R: Michael Hofmann, D: Charlotte Roche, Josef Ostendorf

„Es war einmal ‚La grande bouffe‘, in der deutschen Fassung ‚Das grosse Fressen‘. Nun schlemmt sich Charlotte Roche, die frühere Viva- und Arte-Moderatorin, durch den Film von Michael Hofmann, der sowohl die Regie als auch das Drehbuch verantwortet. Die gute Frau Eden (Roche) hat ein Töchterchen mit Down-Syndrom, das zum Geburtstag Pralinen geschenkt kriegt, von einem dicken Bewunderer der Mutter, einem Meisterkoch (Josef Ostendorf). Als die Frau das meiste Naschwerk selber futtert, ist es um sie geschehn. Fortan sucht sie den Meister heim, sobald der Appetit sich meldet. Auch Edens Ehemann kommt auf den Geschmack, befindet aber: ‚Gegessen wird zu Hause!‘ Der Film rührt (zu) viel zusammen und liegt dennoch nicht schwer auf.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB

Eine unbequeme Wahrheit USA 2006, R: Davis Guggenheim

„Seit 1989 zieht Al Gore mit einem Vortrag durch die Lande, mit dem er sein Publikum für die Gefahren der ‚Globalen Erwärmung‘ sensibilisieren will. Dieser Vortrag ist das Kernstück von ‚An Inconvenient Truth‘, einem politischen Dokumentarfilm, der als Vervielfacher der Botschaft fungiert und aus dem Zuschauer/Zuhörer einen unmittelbar Handelnden machen will. Guggenheim und Gore nutzen das Kino selbstbewußt und offensiv als moralische Anstalt, in dem festen Glauben an die demokratische Utopie, dass Veränderungen diskursiv durchgesetzt werden.“ (tip)H, HB, HH, KI, OL

Ein Freund von mir Deutschland 2006, R: Sebastian Schipper, D: Daniel Brühl, Jürgen Vogel

„Es keine größere Auszeichnung für den deutschen Film geben, als wenn sich unsere linksrheinischen Kinogötter zu dem Befund hinreißen lassen, es gebe im Lichtspielwesen neuerdings eine Nouvelle Vague Allemande. Der Film „Ein Freund von mir“ von Sebastian Schipper nährt aufs schönste den Verdacht, die Franzosen hätten womöglich recht. Wie sich in diesem Roadmovie, das kein Roadmovie ist, eine Freundschaft entwickelt, die keine Freundschaft ist, und eine Liebe knospt, deren Blüte eher unwahrscheinlich ist: Das hätten wir dem deutschen Film vor ein paar Jahren nicht zugetraut.“ (Die Welt) H, HB, HH, HL, KI, OL

Emmas Glück Deutschland 2005, R: Sven Taddicken, D: Jördis Triebe, Jürgen Vogel

„‚Emmas Glück‘ erzählt von der zärtlichsten Halsabschneiderin des Kinos. Die Bäuerin Emma lebt allein unter Schweinen und weiß sie sanft zu töten. Sie küsst und herzt die Tiere, bevor sie ihnen das Messer an die Kehle setzt. Als es einen Autoverkäufer auf Emmas Hof verschlägt, beginnt eine bezaubernde Geschichte über Männer, Schweine, die große Liebe und den Weg allen Fleisches. Basierend auf Claudia Schreibers Roman ist Regisseur Sven Taddicken mit zwei großartig harmonierenden Hauptdarstellern ein ebenso schwungvoller wie bewegender Film gelungen. (Der Spiegel) H, HB, HH, OL

Die Erde von oben Frankreich 2006, R: Renaud Delourme

„Aus farbenprächtigen Luftbildern von Pflanzen, Tieren, Menschen, Natur- und Stadtlandschaften des Fotokünstlers Yann Artus-Bertrand wurde mittels Animationstechnik ein streckenweise faszinierendes, aber nicht durchgängig fesselndes kinematografisches Kaleidoskop kreiert, welches die Augen für die Schönheiten und Wunder der Welt öffnet, und gleichzeitig das Bewusstsein für ihre Bedrohung durch Urbanisierung und Umweltzerstörung schärft.“ (tip) HB, HH

G

The Giant Buddhas Schweiz 2005, R: Christian Frei

“Auf dem Weg, eine Geschichte über die von den Taliban gesprengten Buddha-Figuren in Afghanistan zu machen, verliert sich Frei (bewusst!) in vielen anderen Geschichten. Da ist die seit Generationen in ihrer Felshöhle lebende Familie, die nicht mehr dorthin zurück darf, weil die Felsen nun zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Da ist der Archäologe, der in der Wüste unbeirrt nach einer weiteren Buddha-Figur gräbt und da ist die afghanisch-stämmige Freundin aus Übersee, die sich ihr Leben lang vergebens danach sehnte, die nun gesprengten Buddhas einmal zu erleben. Der Film zeigt ihre unterschiedlichsten Vorstellungen vom Seienden und der Kultur. Und manchmal scheint er sich wirklich zu verlieren, würde Frei nicht fragen: ‚Wie sagte Buddha? Nichts bleibt, alles ändert.‘“ (Leipzig-Almanach) H, HH

H

1/2 Miete Deutschland 2002, R: Marc Ottiker, D: Stephan Kampwirth, Doris Schretzmayer

“Ein Computerhacker flieht nach dem Selbstmord seiner Geliebten von Berlin nach Köln, wo er ziel und orientierungslos durch die Straßen treibt und Unterschlupf in den Wohnungen ahnungsloser Menschen sucht. Indem er zunächst unfreiwillig, dann aber immer bewusster Spuren hinterlässt, nimmt er Kontakt mit den Einsamen auf, um seine Isoliertheit zu überwinden. Mit digitaler Kamera in hyperscharfen Bildern aufgenommene Meditation über Entwurzelung, Unbehaustheit und Vereinsamung, die zwar wie eine unfertige Vorstudie erscheint, als utopischer Lebensentwurf aber durchaus für sich einnimmt.“ (filmdienst) HH

Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst

„‚Hui Buh – Das Schlossgespenst‘ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) H, HB, HH

I

Iberia Spanien 2005, R: Carlos Saura, D: Sara Babas, Antonio Canales

“Eine von Isaac Albéniz’ gleichnamiger Suite inspirierte musikalische Reise durch unterschiedliche Regionen Spaniens ohne Anspruch auf ethnische Authentizität, die vom Wechsel visueller und musikalischer Rhythmen lebt, scheinbar Unverbindbares verbindet und ein vielschichtiges Porträt spanischer Identität vermittelt. Die Stilisierung der einzelnen Regionen funktioniert durch die hervorragende Bildgestaltung, das Spiel mit Spiegeln, Farben, Licht und Schatten, vor allem aber durch Tanz und Musik, wobei Carlos Saura die großen Meister des Flamenco zusammenbringt.“ (filmdienst) HB

Ich bin die Andere Deutschland 2006, R: Margarethe von Trotta, D: Katja Riemann, August Diehl

„Nach dem Roman der einstigen Fassbinder-Autoren Per Märthesheimer und Pea Fröhlich, die auch das Drehbuch verfassten, drehte Margarethe von Trotta mit ihrem ‚Rosenstraße‘-Star Katja Riemann – abermals in einer Paraderolle – das raffinierte und eindringliche Geschichte einer Amour fou, deren Abgründe durchaus den Bereich des Psychothrillers berühren. An der Seite von Riemann spielen in dem sinnlichen Melodram der exzellente August Diehl, Armin Mueller-Stahl und Barbara Auer.“ Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL

Ich, Du und der Andere USA 2006, R: Anthony Russo, Joe Russo, D: Owen Wilson , Matt Dillon

„In der Wohnung eines frisch verheirateten Paares nistet sich ein Kumpel des Mannes aus Junggesellen-Tagen ein, stürzt den geordneten Alltag der Frischvermählten ins Chaos und sorgt für emotionale Verwirrung. Die mit prächtig aufspielenden Darstellern besetzte Geschlechterkomödie bezieht ihren Witz aus der Demontage des bürgerlichen Alltags und verteilt amüsante Seitenhiebe gegen die amerikanische Prüderie.“ (filmdienst) H, HB, HH

In den Süden Frankreich/Kanada 2005, R: Laurent Cantet, D: Charlotte Rampling, Karen Young

„Haiti, Anfang der achtziger Jahre: Trotz politischen Unruhen räkeln sich Touristen aus aller Welt in einem paradiesischen Hotel am weißen Sandstrand – vor allem aber Touristinnen in reiferen Jahren. So lassen sich etwa die forsche Britin Helen (Charlotte Rampling) und die naiv-prüde Amerikanerin Brenda (Karen Young) auf ihrer Suche nach Liebe, Geborgenheit und Sex in die Arme junger Haitianer fallen, die Charme und Zärtlichkeiten gegen ein paar Dollars tauschen. Dem französischen Filmemacher Laurent Cantet gelingt es mit seinem dritten Spielfilm, die untrennbare Verschweißung von Intimität und Macht, Liebe und Ökonomie in der Begegnung zwischen ärmerer Südbevölkerung und westlichen Touristen in bestürzender, aber völlig wertfreier Offenheit darzustellen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH

J

Jede Sekunde zählt – The Guardian USA 2006, R: Andrew Davis, D: Kevin Costner, Ashton Kutcher

„Zuschauer, die bei Wolfgang Petersens ‚Der Sturm‘ mitzitterten, als tollkühne Kampfschwimmer vom Hubschrauber in die tosende See sprangen, gehören zur Zielgruppe für dieses routinierte Action-Heldenepos von Regisseur Andrew Davis über die mutigen Such- und Rettungsschwimmer der US-Küstenwache. ‚Wenn Hurrikans die Navy lahm legen, dann gehen wir raus‘, belehrt der Ausbilder Ben Randall seine Rekruten, unter denen der aufsässige Schwimmer Jake erst tüchtig gedrillt werden muss, bevor er andere und damit sich selbst retten kann. Und das dauert mit 139 Minuten voller Macho-Appeal, Edelmut und umfassender Vorhersehbarkeit furchtbar lange.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

K

Kein Science Fiction Deutschland 2003, R: Franz Müller, D: Arved Birnbaum, Jan Henrik Stahlberg

“Ein Motivationstrainer und ein Teilnehmer seines Seminars geraten bei der Übung, wie man erfolgreich Türen öffnet, in eine Art Paralleluniversum, das ihrer bisherigen Welt bis auf den Punkt gleicht, dass sie sofort vergessen werden, wenn eine Tür vor oder hinter ihnen ins Schloss fällt. Auf DV gedrehter Abschlussfilm, dessen spröde ,Dogma‘-Aura dank des Spielwitzes seiner Hauptdarsteller auf Dauer bezwingenden Charme entfaltet.“ (filmdienst) H

Kitchen Stories Norwegen/Schweden 2003, R: Bent Hamer, D: Joachim Calmeyer, Thomas Norström / Originalfassung mit Untertiteln

“Man stelle sich vor: Da ist in den fünfziger Jahren eine Schar schwedischer Feldforscher nach Nordnorwegen ausgeschwärmt, um die Haushaltsgewohnheiten nordnorwegischer Junggesellen wissenschaftlich zu ergründen, und nun sitzt einer dieser Forscher wie ein Tennis-Schiedsrichter auf dem Hochstuhl in einer bäuerlichen Wohnküche und belauert einen alten Eigenbrötler, der sich als sehr bockiges Versuchskaninchen anstellt, bis Alkohol irgendwann die Zungen löst. Die Situation könnte kaum grotesker sein, und Bent Hamer entlockt ihr mit liebevoller Finesse ein Maß an Komik, das man sich nicht hätte träumen lassen.“ (Der Spiegel) HH

Das kleine Arschloch und der alte Sack Deutschland 2005, R: Michael Schaack

„Auch Michael Schaacks ‚Das kleine Arschloch und der alte Sack‘ wartet zehn Jahre nach der ersten, auf Walter Moers’ Comics basierenden Arschlochattacke natürlich mit einer hohen Frequenz an geschmacklosen Einfällen und politischen Unkorrektheiten auf. Während es der alte Sack diesmal in einer einem Genusstempel gleichenden Hölle mit nymphomanischen Krankenschwestern treiben darf, wird der leidensfähige Hund Pepi vom kleinen Arschloch nach allen Regeln der sadistischen Kunst gequält. Mal angestrengt, immer derb, gelegentlich witzig.“ (tip) DEL, H, HB, HH, KI, OL

Klick USA 2006, R: Frank Coraci, D: Adam Sandler, Christopher Walken

„Ein vom Alltag überforderter Architekt und Familienvater manövriert sich mittels einer ‚magischen‘ Universal-Fernbedienung durchs Leben. Zunächst genießt er die Abwesenheit jedweder Probleme, bis er schließlich feststellen muss, dass sein Leben eigentlich ohne ihn stattgefunden hat. Die mit zahlreichen Zoten belastete Komödie schöpft das tragische Potenzial der Geschichte nie aus und nimmt durch schlecht getimte Gags und Dialoge eher penetrante Züge an.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

L

Lapislazuli – Im Auge des Bären Österreich/Deutschland 2006, R: Wolfgang Murnberger, D: Clarence John Ryan, Julia Krombach

„Eine 13-jähriges Mädchen flieht vor seinen familiären Problemen in die Gebirgswelt der Alpen, wo es einem etwa gleichaltrigen Neandertaler-Jungen begegnet, der durch einen Meteoriteneinschlag zum Leben erweckt wurde. Fantastischer Abenteuerfilm um zwei Kinder auf der Suche nach ihrem jeweiligen Zuhause, die über Zeiten und Welten hinweg vergleichbare Sorgen verbinden. Weitgehend spannend erzählt und in den Landschaftsaufnahmen eindrucksvoll fotografiert, bürdet sich der Film zu viele Themen auf, die plakativ auf einige Schlaglichter und schematisch gezeichnete Figuren verteilt werden.“ (filmdienst)H, HB, HH, KI

Das Leben, das ich immer wollte Italien 2004, R: Giuseppe Piccioni, D: Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli

„Bei den Dreharbeiten zu einem herzschmerzenden Kostümfilm lernen sich Laura und Stefano kennen und kämpfen mit der Ähnlichkeit zwischen dem Leben vor und hinter der Kamera. Wunderbar der Kontrast zwischen den hochemotionalen Dialogen, die sich die beiden am Jahrhundertwende-Set aus den Herzkammern schütten, und den Niederungen des postmodernen Beziehungsclinchs. Elegant und sehr unterhaltsam lustwandelt Piccioni zwischen den beiden Erzähl- und Zeitebenen. Waren es damals die gesellschaftlichen Konventionen, gegen die die Liebenden mit glühender Leidenschaft rebellierten, stehen sie sich heute zögernd, zaudernd und in eigenen Eitelkeiten gefangen vornehmlich selbst im Weg.“ (Der Tagesspiegel) HB

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‚Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachun USA 2006, R: Oliver Stone, D: Nicolas Cage, Michael Penag leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KI

Le Clan (Brüderliebe) Frankreich 2004, R: Gael Morel, D: Nicolas Cazalé, Stéphane Rideau / Originalfassung mit Untertiteln

„Drei Brüder leben in einem französischen Bergdorf bei Annecy mit ihrem Vater. Mit dem rebellischen Marc beginnt die Geschichte, ein harter Typ mit spätpubertärem Machogehabe, der sich nichts sagen lassen will. Sein Bruder Christophe kehrt aus dem Gefängnis zurück und sucht seinen Platz in der Gesellschaft. Olivier, der Jüngste unter ihnen, ist introvertiert und einsam in der Trauer um seine Mutter. Seine Liebe zu einem schwulen Araber verheimlicht er. In kraftvollen und mitreißenden Bildern porträtiert Gael Morel den Zusammenhalt der Brüder und ihren Kampf um Liebe, Respekt und Zukunft.“ (Kino 46) HB

Loulou Frankreich 1979 R: Maurice Pialat, D: Isabelle Huppert, Gerard Depardieu / Originalfassung ohne Untertitel

„Eine junge Frau aus bürgerlichem Haus verläßt wegen eines stellenlosen Hilfsarbeiters ihren Partner, einen Werbeberater, mit dem sie seit Jahren zusammenlebt. Zustandsbeschreibung einer Gruppe von ‚Aussteigern‘, die Motive und soziales Umfeld nicht näher beleuchtet. Durch die weitgehend unkritische Zeichnung der Figuren und seine unentschiedene Haltung verliert der Film an Glaubwürdigkeit.“ (Lexikon des internationalen Films) HB

Lucas der Ameisenschreck USA 2006, R: John A. Davis

„Nils Holgersson in der Insektenwelt: Ein geschrumpfter Rabauke soll bei dem winzigen Krabbelvolk Manieren und Rücksicht lernen. Trickfilmer John A. Davis, dem die Steppkes bereits den originellen Nerd-Spaß ‚Jimmy Neutron‘ zu verdanken haben, serviert seine Fabel mit viel schrägem Witz, beachtlichen (wenn auch nicht herausragenden) Animationen und einer gehörigen Portion Knirps-Action.Kurzweilig, rasant, komisch und sympathisch. Im Gegensatz zu ‚Ab durch die Hecke‘ oder ‚Ice Age 2‘ ist dies allerdings ein reiner Kinderfilm.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL

M

Männer auf Rädern Deutschland 1995, R: Thomas Carle

“Eine tragikomische Geschichte, die auf einem wahren Fall basiert: Ein Mann wird süchtig - nach dem Fahrrad, dem Pedalieren, dem Fahrtwind. Endlich kann er etwas für seinen Körper tun; seine Strecken werden immer länger, 120 km am Tag sind nichts und irgendwann zieht die Freundin aus, weil sie es nicht mehr aushält.“ (Kommunalkino) HH

N

Nacho Libre USA 2006, R: Jared Hess, D: Jack Black, Ana de la Reguera

„Ein dicker Mönch träumt davon, als Luchador, als mexikanischer Chatcher, in den Ring zu steigen, um Geld für Waisenkinder, aber auch die Anerkennung einer schönen Nonne zu gewinnen. Hölzern inszenierte Parodie auf eine mexikanische Spielart des Catchens, die von vereinzelten Pointen und kuriosen Wendungen lebt, außer ihrem begnadeten Hauptdarsteller aber wenig Glanz entfaltet und eher angetan ist, Vorurteile zu bestätigen.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

No. 2 Neuseeland 2005 R: Toa Fraser, D: Ruby Dee, Tuva Novotny

„Die Familie der alten Nanna Maria hat ihre Seele verloren. Es gibt keine Feste mehr, es gibt nicht einmal mehr Streit. Eines Tages träumt Nanna Maria von ihrer Kindheit auf den Fidschi-Inseln und beschließt, das zu ändern. Sie bestellt ihre Enkel zu sich und befiehlt ihnen, eine Party zu organisieren, auf der sie ihren Nachfolger bestimmen wird. Widerstrebend machen die Enkel sich an die Vorbereitungen, die schon bald ins Chaos abgleiten. Als Nanna wutentbrannt ins Haus stürmt und das Fest absagt, reißt sich die Großfamilie noch einmal am Riemen und versucht, der alten Dame den verrückten Wunsch zu erfüllen. Toa Fraser drehte eine Liebeserklärung an Familie, Freunde, Leben und an seinen Heimatort, Mt. Roskill in Auckland, Neuseeland.“ (filmmesse-leipzig) H

O

Oh, wie schön ist Panama Deutschland 2006, R: Martin Otevrel

„Erste Verfilmung des Klassikers von Janosch über den kleinen Tiger und den kleinen Bär, die sich auf die Reise nach Panama machen, um festzustellen, dass es nirgends schöner ist als daheim. Sehr eng hält sich Regisseur Martin Otrevel (Janosch-erfahren mit ‚Papa Löwe und seine glücklichen Kinder‘) bei der ersten Verfilmung der längst zum Klassiker avancierten Kindergeschichte von Janosch aus dem Jahr 1978 an die Vorlage. Der Film besticht durch seine absolut kindgerechte Erzählung und den zeitlosen Charme der Figuren und Geschichte. Als Sprecher für die Hauptfiguren konnten die Top-Stars Til Schweiger und Anke Engelke gewonnen werden, die u.a. von den Comedians Mirko Nontschew und Ralf Schmitz unterstützt werden.“ (Blickpunkt:Film) H, HH, HB, KI, OL

P

Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders Deutschland 2006, R: Tom Tykwer, D: Ben Whishaw, Dustin Hoffman

„Das Parfüm“ ist im Grunde ja eine zutiefst pessimistische Geschichte, und Jean-Baptiste Grenouille bleibt ein mörderischer Anti-Held, für den man bis zuletzt kaum Mitgefühl sondern eher eine manchmal schon an Ekel grenzende Faszination empfindet. Und hierbei ist Tykwer erstaunlich werktreu geblieben. Anders als bei den meisten anderen Literaturadaptionen, die Bernd Eichinger produzierte, wurde hier nicht alles Provozierende der Vorlage verwässert und glatt gebügelt. Tykwer hat das Paris des 18. Jahrhunderts in grandiosen Bildern lebendig werden lassen. Aber die Geschichte, die er erzählt, bleibt düster und brutal. Er hat auch einen verschwenderisch ausgestatteten Kostümfilm inszeniert, in dem 1000 Komparsen sich bei der Hinrichtungsszene die Kleider vom Leib reißen und sich orgiastisch miteinander vergnügen. Nicht nur bei dieser Sequenz, die Tykwer weder prüde noch obszön inszenierte, erweist er sich als ein stilsicherer Filmemacher, der so kreativ ist, dass er auch bei solch einer aufwendigen Literaturverfilmung seine eigene Duftmarke nicht verliert. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Q

Die Quereinsteigerinnen Rainer Knepperges, Christian Mrasek, D: Nina Proll, Claudia Basrawi

„Zwei Freundinnen entführen den Chef der Telekom, um zu erzwingen, dass die gelben Telefonhäuschen der 1970er-Jahre wieder aufgestellt werden. Der Coup gelingt, und bald macht der zunächst latent beleidigte Manager sogar gemeinsame Sache mit seinen Entführerinnen. Karg ausgestattete, überwiegend improvisierte Low-Budget-Satire, deren Nonsens-Dialoge durchaus Charme besitzen, ohne den finessenarmen Film aber wirklich tragen zu können.“ (filmdienst) H

R

Rauchzeichen Deutschland 2005, R: Rudolf Thome, D: Hannelore Elsner, Karl Kranzkowski

„Mann filmt, Frau spielt: Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Hannelore Elsner und Rudolf Thome umfasst mittlerweile vier Filme. ‚Rauchzeichen‘ ist der Abschluss der ‚Zeitreisen‘-Trilogie des Regisseurs. Bevor ein Mann in einem Gästehaus einkehren kann, muss er stundenlang warten. Danach verliebt er sich schnell in die Wirtin. Und noch später.“ (filmfest münchen) H

Ricky Bobby – König der Rennfahrer USA 2005, R: Adam McKay, D: Will Ferrell, Sacha Baron Cohen

„‚Ricky Bobby – König der Rennfahrer‘ handelt von Männern, die Benzin im Blut haben, aber ein bisweilen etwas schwächelndes Antriebsaggregat im Kopf. Unter der Regie von Adam McKay spielt Will Ferrell (‚Verliebt in eine Hexe‘) einen Tourenwagenstar, der nach einem Unfall schwer aus der Erfolgsspur gerät. Maliziös macht sich der oft rasend komische Film über den Rennzirkus und die amerikanische Provinz lustig und spielt dabei lust- und phantasievoll mit Klischees. Der Imitator Sacha Baron Cohen (‚Borat‘) brilliert als wunderbar überheblicher Franzose mit Formel-1-Erfahrung.“ (Der Spiegel) DEL, HB, HH

S

Science of Sleep – Anleitung zum Träumen Frankreich 2005, R: Michel Gondry, D: Gael Garcia Bernal, Charlotte Gainsbourg

„Stéphane, ein Mexikaner in Paris, erweist sich als hoffnungsloser Träumer, wenn er unter anderm eine Zeitmaschine erfindet, um 1 Sekunde in die Zukunft zu reisen. Einzig Stéphanie von nebenan scheint Stéphane in seine Welt folgen zu wollen. Et voilà: Er verliebt sich in sie, sie sich hingegen nicht in ihn; so dass mancher Traum Wirklichkeit wird und die Wirklichkeit sich zu einem wahren Albtraum auswächst. Indes der Autor-Regisseur Michel Gondry, ebenfalls in kindlichem Übermut, seine entzückenden Kunststücke am liebsten alle auf einmal vorführen möchte – die Pappmaché-Autos, das Zellophanwasser wie aus einem russischen Trickfilm, die wollenen Schäfchenwolken –, bis unsre Lider schwer … und schwerer werden.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI

Sehnsucht Deutschland 2006, R: Valeska Griesebach, D: Anett Dornbusch, Andreas Müller

„‚Sehnsucht‘ entdeckt in der tiefen deutschen Provinz ganz große Emotionen. Im brandenburgischen Dorf Zühlen wacht der verheiratete Handwerker Markus Koplin eines Morgens neben einer Kellnerin auf und kann sich an kaum mehr erinnern als an den ersten Drink. So wie die Feuerwehr in diesem Film nichts zu löschen hat außer den Durst und zündelnd die Flammen des Osterfeuers am Lodern hält, sind die Bewohner für jeden Funken der Leidenschaft dankbar. Doch ohne das dörfliche Leben je zu denunzieren, ist der jungen Berliner Regisseurin Valeska Grisebach ein schroffer Liebesfilm gelungen, voller Zuneigung zu ihren Figuren, die auf anrührende Weise nicht wissen, wohin mit ihren Gefühlen.“ (Der Spiegel) HH, OL

Shortbus USA 2006, R: John Cameron Mitchell, D: Raphael Barker, Lindsay Beamish

„‚Shortbus‘ ist eine Filmreise ins Wunderland der körperlichen Liebe, die der US-Regisseur John Cameron Mitchell rund um den New Yorker Privatclub Shortbus inszeniert hat. In dem Etablissement treffen sich allerlei experimentierfreudige Männer und Frauen, die auf sexuelle Selbstverwirklichung hoffen, weil sie von kleineren Nöten gepeinigt werden. Gleich zu Beginn sieht man etwa einem Paar dabei zu, wie es sich durch eine Art Hochleistungs-Kamasutra vögelt; eine Domina quält in einem Apartment mit Blick auf Ground Zero einen reichen jungen Schnösel; und ein junger Schwuler besorgt es sich selbst, indem er sich so lange verbiegt, bis er seinen Penis in den eigenen Mund befördert hat. Derlei amüsante Sensationen präsentiert Mitchell ohne Scheu vor pornografischen Bildern, aber mit umwerfendem Charme - frei nach der Devise: Befreie deine Triebe, dein Hirn wird folgen!“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI

7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug Deutschland 2006, R: Sven Unterwaldt jr., D: Otto Waalkes, Mirco Nontschew

„Nachdem ‚7 Zwerge – Männer allein im Wald‘ 2004 6,8 Mio. Fans begeistern konnte, versammelten Otto Waalkes, Regisseur Sven Unterwaldt und Autor Bernd Eilert nicht nur die Truppe aus Teil 1, sondern setzen auch auf die bewährte Humorrezeptur. Beim Zelebrieren von Gags ist auch wieder Raum für zahlreiche Gastauftritte.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Sommer 04 Deutschland 2005, R: Stefan Krohmer, D: Martina Gedeck, Robert Seeliger

„Während der Sommerferien an der Schlei in Schleswig-Holstein fühlt sich eine etwa 40-jährige Frau für die frühreife Freundin des Sohnes verantwortlich, will sie vor den angeblichen Avancen eines Amerikaners schützen und verliebt sich selbst in ihn. Daraus entwickelt sich ein komplexes Familiendrama um die Grenzen von Moral, Schuld und Liebe; was in leichter Ferienatmosphäre beginnt, endet tragisch. Hervorragend gespielt und eindrucksvoll fotografiert, verbindet der anspielungs- und bedeutungsreiche Film die Nonchalance und Beiläufigkeit des französisches Kinos mit einer tiefgründigen Reflexion über das Sexuelle als treibende Kraft im menschlichen und sozialen Leben sowie das Schweigen und die Unaufrichtigkeit im Umgang der Generationen.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI

Step Up USA 2006, R: Anne Fletcher, D: Channing Tatum, Jenna Dewan

„Ein Krimineller verliebt sich in eine Ballett-Schülerin. Nach ‚Dance!‘ kommt hier der nächste Film, in dem widerspenstige junge Menschen mittels flotter Sohle in die Arme der Gesellschaft zurückfinden. In diesem Mix aus Amore, wummernden Beats und heißen Tanzeinlagen überzeugen allerdings nur letztere. Denn wenn die Darsteller den Mund aufmachen, wird die Lust an ihren geschmeidigen Bewegungen erheblich geschmälert.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Super-Ex USA 2006, R: Ivan Reitman, D: Uma Thurman, Luke Wilson

„Uma Thurman, Quentin Tarantinos Killerbiene, schwirrt als verhuschte Superheldin G-Girl durch Ivan Reitmans Film. G-Girls Boyfriend Matt (Luke Wilson) gibt ihr den Laufpass, weil sie neurotisch ist wie Superman und Batman zusammen. Bald rast sie vor Eifersucht, denn Matt droht sich für eine kommune Blondine zu erwärmen. Jetzt sabotiert G-Girl sein Asien-Projekt, lässt einen Haifisch nach Matts Häppchen schnappen und weigert sich, New York vor dem Angriff einer Rakete zu schützen, da auch sie etwas Kleines essen möchte. Wie kann Matt sich vor dem durchgedrehten Superweib retten? Wer zwei-, dreimal lachen kann während des Hollywood-Klamauks, ist schon gut bedient.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

Swinger Club Deutschland 2005, R: Jan Georg Schütte, D: Stephan Schad, Susanne Wolff

„Das Treffen von fünf Freunden wird zur hochnotpeinlichen Angelegenheit, als sich diverse sexuelle Verwicklungen offenbaren und es im Spannungsfeld von Ansprüchen und Sehnsüchten zu gegenseitigen Verletzungen kommt. Spielfilm als Ergebnis einer schauspielerischen Improvisation. Reizvoll in seinem experimentellen Ansatz, mangelt es am visuellen Konzept sowie an der Verdichtung des Materials, sodass die Beziehungsfarce wenig mehr als ihre klischeebeladene Grundkonstellation zu bieten hat.“ (filmdienst) HH

T

The Take Die Übernahme Kanada/ Argentinen 2004, R: Avi Lewis

„‚The Take‘ ist ein filmisches Pamphlet gegen die Macht der Konzerne. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Avi Lewis dokumentiert Naomi Klein, Autorin des Antiglobalisierungs-Bestsellers „No Logo“, den Kampf argentinischer Fabrikarbeiter für die erneute Inbetriebnahme stillgelegter Produktionsanlagen in eigener Regie. Die ehemalige Belegschaft eines Herstellers von Autoteilen in Buenos Aires wirft die Motoren wieder an und gewinnt: Das Parlament erklärt die Enteignung für rechtmäßig. Die Genossen kämpfen mit List und Witz ums Überleben und widersetzen sich mit entwaffnender Ehrlichkeit sogar der Vereinahmung durch die Autorin, die in ihnen zuallererst die Vorhut neuer Klassenkämpfer sieht.“ (Der Spiegel) HH

Der Teufel trägt Prada USA 2006, R: David Frankel, D: Meryl Streep, Anne Hathaway

„Lauren Weisbergers gleichnamiger Bestseller aus dem Jahr 2003 erschütterte weder die Welt der Mode, noch geriet die Bücherwelt aus den Fugen, aber die meisten Fashion-Victims krochen Weisberger auf den Leim. Viel pfiffiger als die selbstmitleidgetränkte ‚Abrechnung‘ zwischen Buchdeckeln ist die Leinwandversion. Es ist einmal mehr die Geschichte von Aschenputtel/Cinderella, die auch schon eine Audrey Hepburn oder Julia Roberts hell erstrahlen liess. Im Film spielt die erst 23-jährige Anne Hathaway einen Trampel, der keinen Schimmer hat von Mode. Die Pomeranze bewirbt sich beim Modemagazin ‚Runway‘ und wird von der Chefredaktorin, der teuflischen Miranda Priestly, als zweite Assistentin angestellt. Es beginnt ein Martyrium, denn Mirandas Eleganz ist gnadenlos. Meryl Streep ist satanisch gut in der Titelrolle, und Anne Hathaway ist ganz bezaubernd. Die Haute-Couture-Roben und -Kostüme, unerschwinglich für unsereiner, sind ein Gedicht.“ (Neue Zürcher Zeitung) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Thank You for Smoking USA 2005, R: Jason Reitman, D: Aaron Eckhart, Maria Bello

„Weniger der Tabakindustrie als den skrupellos wahrheitsverdrehenden ‚spin doctors‘ jeder Branche gilt diese brillante Satire. Aaron Eckhart verkörpert den aalglatten und wortgewandten Tabak-Lobbyisten Nick, der es mit krebskranken Teenagern ebenso aufnimmt wie mit politisch korrekten Senatoren, verführerischen Reporterinnen und einem bewaffneten Ex-‚Marlboro Man‘. In weiteren Rollen glänzen Robert Duvall, Maria Bello, William H. Macy und Katie Holmes. Jason Reitmans Adaption des Romans von Christopher Buckley ist ebenso bissig wie spassig, für Paffer genauso wie für Passivraucher.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

Thumbsucker USA 2006, R: Mike Mills, D: Lou Taylor Pucci, Keanu Reeves

„‚Thumbsucker‘ erzählt von einem 17-jährigen Daumen-Dauerlutscher (Lou Taylor Pucci), der allerlei Therapieformen ausprobiert, um sich von seinem lästigen Zwangsverhalten zu befreien, das ihn oft zum Schweigen und zur Einhändigkeit verdammt. Wohlmeinende Eltern (Vincent D‘Onofrio und Tilda Swinton), ein Kieferorthopäde (Keanu Reeves), der auch die Seele einrenken will, und sexuell experimentierfreudige Mädchen stehen ihm zur Seite. Mit viel feinsinniger Komik beschreibt Regisseur Mike Mills die Mühen des Erwachsenwerdens in einer Welt, in der die Eltern oft infantiler sind als ihre Kinder.“ (Der Spiegel) HB, HH

Der tierisch verrückte Bauernhof USA 2006, R: Steve Oedekerk

„Auf einem Bauernhof, wo alle Tiere sprechen können, ohne dass die Menschen dies ahnen, übernimmt ein junger Bulle nach dem Tod seines Vaters widerwillig die Leitung, wobei er gegen die partyhungrigen Hoftiere ebenso vorgehen muss wie gegen hungrige Kojoten. Unterhaltsamer Trickfilm in erstklassiger Computeranimation, mit plastischen Figuren und einigen hübschen Einfällen. Das Vergnügen trüben einige dann doch allzu unglaubwürdige Details sowie düstere (Kampf-)Szenen mit den ‚feindlichen‘ Kojoten.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine Deutschland 2006, R: Tomy Wigand, D: Svea Bein, Lukas Eichhammer

„Die Hobbydetektive Tim, Karl, Klößchen und Gaby alias TKKG schreiten ein, als ein genialischer Mitschüler die ‚rätselhafte Mind-Machine‘ erfindet: eine gefährliche EEG-Apparatur wie aus Frankensteins Labor, mittels derer auch aus Unbegabten neue Einsteins werden. Tomy Wigands Verfilmung der Hörspielserie von 1979 bietet zeitgemäßes, erfrischendes Jugendkino, das die unsägliche TV-Adaption von 1985 vergessen lässt. Neben den Jungschauspielern überzeugen u.a. Jürgen Vogel, Ulrich Noethen und Jeanette Hain in Nebenrollen.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

U

Ungarn in Flammen – Tod oder Freiheit Deutschland 1957, R: Ferdinand Khittl

„Eindrucksvoller historischer Dokumentarfilm über den Freiheitskampf der Ungarn bis zum antisowjetischen Aufstand von 1956, ergänzt durch informative Darstellungen der tausendjährigen Geschichte. Ein von Betroffenen gefertigter Film, der politisch und historisch Lücken aufweisen mag, aber durch seine Unmittelbarkeit erschüttert.“ (Metropolos) HH

V

Volver – Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura

„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote. ‚Surrealistischen Naturalismus‘ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der der Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH

W

Water Kanada/Indien 2005, R: Deepa Mehta, D: Lisa Ray, Seema Biswas

„Ein achtjähriges indisches Mädchen, das von den Eltern zwangsverheiratet wurde, wird nach dem Tod des Ehemanns nach hinduistischem Brauch in einen Ashram für Witwen gesteckt. Hier trifft es Frauen, die ihr Schicksal teilen, vor allem aber eine Leidensgefährtin, die als Prostituierte für die Finanzierung des Ashrams sorgen muss. Gegen Ende der 1930er-Jahre in Benares spielender Abschluss der ‚Elemente‘-Trilogie von Deepa Mehta über das Schicksal indischer Frauen. Der subtil inszenierte, detailreich ausgestattete Film erzählt von einer traditionellen Form der Unterdrükkung; die zwischen Trauer und Hoffnung, Melancholie und Romantik pendelnde Geschichte wird durch den märchenhaften Schluss aufgebrochen.“ (filmdienst) HB, HH

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH

Wholetrain Deutschland/Polen 2006, R: Florian Gaag, D: Mike Adler, Florian Renner

„Die Graffiti-Szene ist nicht tot. Nur ist es heute – 20 Jahre nach ihrer Geburt – schwieriger geworden, seine Schriftzüge ungestört an die Hauswand zu bringen. Der Ex-Sprayer Florian Gaag liefert in seinem Kinodebüt das Porträt einer Sprüher-Crew, die sich durch ein kompliziertes Geflecht aus schwierigen familiären Verhältnissen, Gesetzeskonflikten und ihrer Leidenschaft fürs Sprühen schlagen muss. Passend gehetzt wirkt der Grundrhythmus des Film – dem es gelingt, für das Lebensgefühl seiner Figuren einzunehmen.“ (tip) HH

Who’s That Knocking at My Door? USA 1968, R: Martin Scorsese, D: Zina Bethune, Harvey Keitel, Lennard Kuras / Originalfassung ohne Untertitel

“Mit seinem Debütfilm sind die charakteristischen Bestandteile des scorseseschen Kinos sofort präsent: ein Film über die Hassliebe zu Little Italy, ein Film über die Liebe schlechthin, ein Film über die Liebe zum Kino. Ihn zu machen, das sieht man ihm an, brauchte es jene Besessenheit, die Scorsese nachgesagt wird.“ (Heinz-Dieter Rusche) HH

Wie Luft zum Atmen Deutschland 2006, R: Ruth Olshan / Originalfassung mit Untertiteln

„Georgien im 21. Jahrhundert. Die alten Strukturen aus den Zeiten der Sowjetunion funktionieren nicht mehr, oft bleibt den Menschen nur noch die Rückbesinnung auf ihre kulturelle Tradition. Ruth Olshans Dokumentarfilm ‚Wie Luft zum Atmen‘ zeigt wie georgische Tänze und Lieder gelebt werden. Die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Musik, gehört in Georgien zum Alltag. Ein melancholischer Film über Menschen, deren letzter Halt die Musik ist und von Kameramann Markus Winterbauer mit eindrucksvollen Landschaftsbildern illustriert wird.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI

Der Wind Argentinien/Spanien 2005, R: Eduardo Mignogna, D: Federico Luppi, Antonella Costa

„Ein alter Mann aus der argentinischen Grenzregion Patagoniens beschließt, sein Leben ins Reine zu bringen. Er bricht zu einer Reise nach Buenos Aires auf, um seine Tochter zu besuchen und längst überfällige Probleme zu lösen. Der dialoglastige Film sucht kaum nach überzeugenden Bildern, sondern verlässt sich in erster Linie auf die Ausdrucksstärke seiner beiden überzeugenden Hauptdarsteller.“ (filmdienst) HH

World Trade Center USA 2006, R: Oliver Stone, D: Nicolas Cage, Michael Pena

„Ohne Darstellung der Hintergründe und ohne Einbeziehung der Folgeerscheinungen berichtet Oliver Stone über den Terroranschlag vom 11. September 2001. Er tut das ausschließlich aus dem Blickwinkel zweier Polizisten, die unter den Trümmern des einstürzenden World Trade Centers eingeschlossen werden, und deren daheim wartenden Familien. Der ganz und gar unpolitische Film besitzt in seiner unverhohlenen Emotionalität mehr therapeutische als historisch erhellende Qualitäten. Von dem rebellischen und regierungskritischen Oliver Stone früherer Tage ist hier keine Spur mehr zu entdecken.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Y

Y Tu Mama Tambien (Lust For Life) Spanien 2001, R: Alfonso Guaron, D: Marible Verdu, Diego Luna / Originalfassung mit Untertiteln

“Nach einer bemühten Charles-Dickens-Adaption mit Gwyneth Paltrow (‘Great Expectations‘) schickt der Regisseur Alfonso Cuarón, 41, Grenzgänger zwischen Hollywood und seiner Heimat Mexiko, zwei 17-jährige Nachwuchs-Machos aus Mexiko-Stadt auf eine Reise ans Meer mit einer elf Jahre älteren Spanierin auf dem Rücksitz und vielen erotischen Flausen im Kopf. Die Kerle lernen dabei mehr übers Erwachsenwerden, als ihnen lieb ist; dem Zuschauer geht es ähnlich: Cuarón versucht der schlichten Roadmovie-Dramaturgie mit einer Erzählerstimme jene Tiefe zu geben, die man in den voyeuristischen Bildern vergeblich sucht. Kosmopolitisch ambitionierte Kinogänger können dennoch etwas fürs Leben lernen: Mexikaner trinken mexikanisches Bier ohne Limonenscheibe.“ (Der Spiegel) HB

Z

Zaina, Königin der Pferde Frankreich/Deutschland 2005, R: Genre: Bourdem Guerdjou, D: Aziza Nadir, Sami Bouajila

„Ein Mädchen wächst unter widrigen Umständen auf, lernt wichtige Lektionen fürs Leben und triumphiert am Ende auf dem Rücken eines Rennpferdes: Was Hollywood als zuckersüßes Märchen verpacken würde, erhält im Nomaden-Milieu, vor der Kulisse des Atlas-Gebirges in Marokko, eine raue Authentizität. Auch wenn die Geschichte mitunter zäh daherkommt und vieles in unseren Augen fremd erscheint - Pferdenarren werden Zaïna lieben.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL

Zwei Mädchen aus Istanbul Türkei 2005, R: Kutlug Ataman, D: Hülya Avsar, Vildan Atasever

„Die Geschichte einer obsessiven Freundschaft zwischen einem Mädchen aus einer konservativen Istanbuler Stadtrandsiedlung und einer verwöhnten Tochter aus dem modernen Stadtteil Etiler beschreibt temporeich und mit großer schauspielerischer Hingabe die Orientierungslosigkeit heutiger Jugendlicher. Eine ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte aus dem gegenwärtigen Alltag der türkischen Metropole.“ (filmdienst) HB

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