Unbekannter Eigentümer

FLUGHAFEN-PROZESS FÄLLT AUS

Der Lübecker Flughafen ist sozusagen in der Schwebe. Nicht nur, dass der Eigentümer der Flughafengesellschaft gewechselt hat, ohne dass es die Stadt mitbekam – jetzt ist auch noch der Rechtsstreit über seinen Ausbau vertagt worden. Am Gründonnerstag sagte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig den für nach Ostern geplanten Prozess ab. Das Gericht hat offenbar keine Lust, ins Blaue zu verhandeln. Denn weder das Gericht noch die Stadt noch das Land wussten bis Donnerstag Näheres über den neuen Eigentümer – und also auch nichts über dessen Absichten.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass das Mutterunternehmen des Flughafenbetreibers Yasmina einen neuen Gesellschafter hat. Der saudische Geldgeber, mit dessen Unterstützung der „Investor“ Mohamad Rady Amar den hochdefizitären Flughafen Anfang 2013 für einen symbolischen Euro gekauft hatte, ist raus – und Amar nicht mehr Geschäftsführer der Mutterfirma, sondern nur noch der Flughafentochter.

Amar hatte angekündigt, bis zu 20 Millionen Euro investieren zu wollen. Dafür sollte die Piste verlängert, das Vorfeld ausgebaut und das Bierzelt abgeschafft werden, in dem man heute warten muss, wenn man nach Mallorca fliegen möchte. Am Rande des Airports wollte er eine Flugzeugwerft und ein Kongresszentrum bauen. Fünf Jahre nachdem die Nachbargemeinde Groß Grönau gegen den Ausbau geklagt hat, wäre am Mittwoch zum ersten Mal darüber verhandelt worden.

Amars Yasmina Flughafenmanagement-Gesellschaft steckte anscheinend schon eine Weile in Schwierigkeiten. Sie hat die Gehälter verspätet bezahlt und ist seit Herbst mit der Pacht für den Flughafen im Rückstand.  KNÖ