Anklage nach Buchverbrennung

MAGDEBURG taz ■ Knapp vier Monate nach der öffentlichen Verbrennung des Tagebuchs der Anne Frank und einer US-Flagge im sachsen-anhaltinischen Pretzien hat die Staatsanwaltschaft Magdeburg gestern Anklage gegen sieben Männer zwischen 23 und 28 Jahren erhoben. Den Beschuldigten werden Volksverhetzung und die Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener vorgeworfen. Sie sollen bei einer „Sonnenwendfeier“ im Juni vor den Augen der Dorfbevölkerung und des Bürgermeisters die Bücherverbrennung zelebriert haben. Laut Anklage verhöhnten sie damit „unter eindeutiger Verwendung neonazistischen und nationalsozialistischen Sprachgebrauchs“ nicht nur die von den Nazis getötete Anne Frank, sondern „mit ihr sämtliche Opfer ehemaliger Konzentrationslager des NS-Regimes“. Die Polizei hatte den Fall zunächst als „Ruhestörung“ abgehakt. AGX