airbus-krise: Schmerzhafter als Dolores
Altgedienten Airbus-Mitarbeitern ist das Zittern um ihre Jobs bekannt: Bereits Mitte der 90er Jahre wollte der Flugzeugbauer 8.800 Jobs streichen. Es folgten erbitterte Demonstrationen – und Siduflex. Die „Sicherheit durch Flexibilität“ genannte Vereinbarung zwischen Gewerkschaften und Management aus dem Jahr 2003 sollte für die inzwischen 22.000 deutschen Airbus-Mitarbeiter Beschäftigung in der äußerst konjunkturanfälligen Branche sichern.
KOMMENTARVON KAI SCHÖNEBERG
Wenn jetzt durchsickert, dass das EADS-Managment erneut an Jobabbau im vier- bis fünfstelligen Bereich denkt, lässt das Böses ahnen. Offenbar nehmen die Bosse die selbst verschuldete Krise zum Anlass, die Kosten radikal durch Auslagerungen zu senken. Das wäre noch schmerzhafter als das alte Sparprogramm Dolores. Arbeit gibt es nämlich zur Zeit in den Airbus-Werken genug, weil sich die kleineren Flugzeug-Baureihen gut verkaufen – und wenn nicht, reicht Siduflex.
Das Problem des Konzerns sind vielmehr Liquiditätsengpässe, weil die Einnahmen für das Super-Flugzeug A 380 nicht kommen und außerdem Strafzahlungen an die Besteller drohen. Airbus braucht offenbar öffentliche Kredite oder Bürgschaften. Und wohl auch ein staatliches Engagement von Bund und Ländern, das die durchschaubaren Schachzüge der Sanierer stoppt.
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