Rasanter Aufstieg wird schwieriger

GELSENKIRCHEN dpa ■ Die klassische Karriere nach dem Muster „vom Tellerwäscher zum Millionär“ wird nach Untersuchungen des Gelsenkirchener Instituts für Arbeit und Technik (IAT) immer schwieriger. Durch zunehmende Ausgliederung von Unternehmensteilen in eigene Gesellschaften, das so genannte Outsourcing, durch Leiharbeit und Kombilohnmodelle würden für immer mehr Beschäftigte die Karriere-Chancen schlechter. „Diese Mitarbeiter haben kaum noch eine Möglichkeit, innerhalb des Unternehmens aufzusteigen“, sagte Arbeitsmarktforscher Gerhard Bosch bei der Vorlage der Studie zum Thema Aufstiegsmobilität am Dienstag in Gelsenkirchen. Gerade in Ostdeutschland sei zu beobachten, dass Industrieunternehmen ganze Montagelinien statt mit eigenen Mitarbeitern mit günstigeren Leiharbeitern besetzen.

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler Daten der Bundesagentur für Arbeit (BfA) untersucht. Dabei habe sich gezeigt, dass die so genannte Aufstiegsmobilität der Beschäftigten in den Jahren von 1975 bis 2002 abgenommen habe, so Bosch. In einer nach Gruppen gegliederten Auswertung für die Jahre 1998 bis 2003 habe sich für den Niedriglohnsektor zudem gezeigt, dass vor allem für gering Qualifizierte, Frauen und ältere Arbeitnehmer über 55 Jahren ein beruflicher Aufstieg nur schwer möglich sei.