Krieg im Osten des Tschad

Rebellen greifen die Regierungsarmee an und erobern Städte. Es geht dabei auch um Darfur im Westsudan

KINSHASA taz ■ Im Osten des Tschad haben Rebellen ihre Angriffe auf die Regierungsarmee von Präsident Idriss Déby ausgeweitet und Befürchtungen genährt, es könnte demnächst zu einem Umsturzversuch kommen wie im vergangenen April. Damals hatten tschadische Rebellen in einer Blitzoffensive quer durch das Land die Hauptstadt Ndjamena erreicht, bevor sie von Regierungstruppen mit französischer Unterstützung eingekesselt und geschlagen wurden. Frankreich hat 1.000 Soldaten im Tschad stationiert.

Jetzt sind die Rebellen noch 400 bis 500 Kilometer von Ndjamena entfernt, aber jeden Tag werden neue Vorstöße gemeldet. In Exiloppositionskreisen zirkulieren großspurige Ankündigungen, man werde Ndjamena in einer Woche erreichen und diesmal werde Déby nicht davonkommen.

Am Sonntag war die Stadt Goz Beida kurzzeitig in die Hände der Rebellen gefallen, am Montag war es die Stadt Antimane, zwei Schlüsselpositionen auf dem Weg zu einer größeren territorialen Kontrolle im unruhigen Osttschad an der Grenze zu Sudan.

Nach Angaben von vor Ort aktiven Hilfswerken werden die Rebellen von der sudanesischen Regierung unterstützt. Diese will damit Druck auf Tschads Präsident Déby ausüben, seine Unterstützung für die Rebellen im westsudanesischen Darfur einzustellen. D.J.