Darth Vader meidet den Pariser Platz

ORDNUNG Bezirksamt Mitte konstatiert zufrieden: Laiendarsteller machen sich nach Verbot rar

Bärenkostüme und Uniformen der Roten Armee sind auf dem Pariser Platz seltener geworden, seit Laiendarstellern untersagt ist, den Ort für gewerbliche Zwecke zu nutzen. Das sagte der Ordnungsstadrat von Mitte, Carsten Spallek (CDU), am Freitag. Dass die Aktivitäten am Brandenburger Tor „erheblich zurückgegangen“ seien, führte er auf den Kontrolldruck zurück: Seit 1. April zeige das Ordnungsamt mindestens einmal am Tag Präsenz auf beiden Seiten des Tores.

Laut Spallek fährt der Bezirk eine „Deeskalationsstrategie“: „Wenn wir einen Darth Vader erstmals auf dem Platz ertappen, reden wir mit ihm und erklären ihm die Beschlusslage.“ Erst im wiederholten Fall könnten Platzverweise erteilt oder Bußgelder verhängt werden. Vorgekommen sei das noch nicht.

Ende Februar und Anfang März hatte das Ordnungsamt Mitte zusammen mit dem Landeskriminalamt (LKA) drei Wohnungen durchsucht, die von Laiendarstellern genutzt werden. Dabei, so der Stadtrat, habe sich erwiesen, dass das verkleidete Posieren als Fotomotiv für Touristen gewerblich aufgezogen sei: Man habe viele Requisiten wie Uniformen und Accessoires gefunden, auch „regelrechte Dienstpläne für einen Schichtbetrieb“. Spallek sprach in diesem Zusammenhang von „osteuropäischem Gewerbetourismus“.

Am Brandenburger Tor werden seit diesem April nur noch einige wenige Sondernutzungen erlaubt – etwa Straßenmusik ohne elektrische Verstärkung oder Straßenmalerei mit Kreide.

Auch beim Thema Bierbikes gibt es Neuigkeiten: Einer der beiden in Berlin ansässigen Betreiber hat dagegen Widerspruch eingelegt, dass die rollenden Theken bestimmte Straßen nicht mehr nutzen dürfen. Zuständig ist jetzt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Er gehe aber davon aus, dass der Senat im Sinne des Bezirks entscheide, so Spallek. CLAUDIUS PRÖSSER