: ReiseBuch
Donauradweg
Der Donauradweg ist Favorit der Flussradwege und bis nach Budapest bestens dokumentiert. Jetzt führt er weiter bis ans Schwarze Meer. Die Endstation ist Konstanza, die rumänische Hafenstadt südlich des Donaudeltas. Sie ist das historische Tomi, wo für die Römer einmal die Welt zu Ende war.
Rund 1.650 Flusskilometer sind es von Budapest aus bis zur Donaumündung. Jüngst erschien das Kartenwerk zum verlängerten Donauradweg: acht Einzelkarten mit jeweils länderspezifischen Informationen und hilfreichen Tipps. Sie sind das Ergebnis eines interessanten länderübergreifenden Projekts, an dem sich neben Ungarn die Länder Kroatien, Serbien, Rumänien und Bulgarien beteiligten, und zwar in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Diese unterstützte das Projekt im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Förderprogramme zur Entwicklung des Donauraumes der künftigen EU-Mitglieder. Über die GTZ gelang es, Regierungsbehörden, Tourismusorganisationen und Radfahrerverbände an der Entstehung der Route zu beteiligen.
Dabei herausgekommen ist nun keine einfache, einzelne Radelstrecke. Fast durchgängig sind Radwege beidseitig des Flusses ausgewiesen. So konnten, wo die Donau Grenzfluss ist, auch Wege durch verschiedene Anrainerländer aufgenommen werden. Die Streckenqualität ist unterschiedlich: Wo lediglich Schotterpisten vorgefunden wurden, sind auf den Karten Alternativrouten markiert, außerdem werden Nebenstrecken zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten angeboten. In Rumänien driften die Radwege sogar weit auseinander: Südlich geht es in direkter Richtung nach Konstanza ans Meer, nördlich dagegen wird ein großer Bogen bis weit hinein ins Delta der Donau beschrieben. Dass es bei Radtouren dieser Güte und dieses Ausmaßes abenteuerlich zugehen kann, darf erwartet werden. Rumänien ist – noch – kein Radlerland, warnen die Autoren in ihren Erläuterungen. Es gibt zwar etappengerechte Übernachtungsmöglichkeiten (von unterschiedlichster Qualität), aber die Bemerkungen zur Infrastruktur legen nahe, sich auf Überraschungen einzustellen. Überraschungen erlebten schon die Kartografen bei der Planung und Vermessung: Je nach Jahreszeit findet man an der unteren Donau eine Seenlandschaft vor oder festes Land. Christel Burghoff
„Donau Radweg – Von Budapest bis zum Schwarzen Meer“. Set aus 8 Karten, München 2006, 19,80 Euro
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