Hoffen auf Sanierer

Die NRW-Landesregierung feiert den Energieausweis und erwartet sparsamere HausbesitzerInnen im Land

DÜSSELDORF taz ■ Die NRW-Landesregierung erwartet eine Zunahme der Gebäudesanierungen im Land durch den neuen bundesweiten Energieausweis. „Ich bin mir sicher, dass von dem Energieausweis neue Impulse für die Gebäudemodernisierung und den Arbeitsmarkt ausgehen werden“, sagte Landes-Bauminister Oliver Wittke (CDU) gestern in Düsseldorf. Auch Landes-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) lobte die Einführung des Ausweises. Die Landesregierung will die Gebäude-Sanierungsrate in NRW in Zukunft verdoppeln, um die Energiesparziele des Landes zu erreichen.

Der Energieausweis soll MieterInnen und EigentümerInnen von Gebäuden über den Energiebedarf ihres Hauses informieren. Die Berliner Regierungskoalition hatte am Mittwoch die Grundlagen für den neuen Energieausweis festgelegt. Demnach soll die Energieeinsparverordnung (EnEV) am 1. Januar 2008 in Kraft treten. Für alle Gebäude mit bis zu vier Wohneinheiten, die vor 1978 gebaut wurden, muss ab dann ein solcher Ausweis vorgelegt werden, wenn sie verkauft oder neu vermietet werden. Ausnahmen bilden nur Gebäude, die in der Zwischenzeit bereits auf den Stand der ersten Wärmeschutzverordnung saniert wurden. Auch alle HausbesitzerInnen, die eine öffentliche Förderung beantragen, müssen einen Energieausweis vorlegen.

Besonders günstig beim Energiehaushalt schneiden Häuser ab, die wenig Wärme nach außen abstrahlen. Laut der Energieagentur Nordrhein-Westfalen machen Heizung und Warmwasser den weitaus größten Teil der gesamten Energiekosten in Privathaushalten aus. Der Bedarf an Heizenergie bei Altbauten lässt sich um bis zu 70 Prozent senken, etwa durch besseres Dämmmaterial in der Fassade oder neue Fenster, so das Landeswirtschaftsministerium. MOE