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AGRARSUBVENTIONEN Spanische Kampfstierzüchter kassieren EU-Beihilfen in Millionenhöhe. 20 Prozent des Geldes kommt aus Deutschland. Die EU-Kommission will die Zahlungen künftig stärker an Umweltauflagen koppeln, aber Sponsoring für Stierkampf nicht ausschließen

BERLIN taz | Spanische Züchter von Tieren für den Stierkampf erhalten von der Europäischen Union millionenschwere Agrarsubventionen. Allein etwa 200 der 1.400 in Spanien registrierten Betriebe bekamen 2009 insgesamt rund 26 Millionen Euro. Das ergab ein Abgleich der Mitgliederliste des Züchterverbands UCTL mit der öffentlichen Subventionsdatenbank der Regierung in Madrid. Im Schnitt betrug die Zahlung pro Züchter 130.000 Euro. Deutschland bezahlt 20 Prozent der EU-Ausgaben und damit auch der Beihilfen für die Landwirtschaft.

Der spanische Tierschutzverband Anda kritisiert, dass die Stiere in der Arena besonders qualvoll getötet würden. Für solche Zwecke dürften Agrarbeihilfen nicht verwendet werden, forderte Sprecher Alberto Díez. Die Züchter verweisen darauf, dass Kampfstiere besser lebten als andere Nutztiere. Außerdem böten die Betriebe Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen, erklärte UCTL-Vertreter Victorino Martín.

Die EU-Kommission geht in ihren am Donnerstag veröffentlichten Vorschlägen für die Agrarpolitik nach 2013 nicht auf die Forderungen der Tierschützer ein. Sie will lediglich die Subventionen stärker an Umweltauflagen binden und Zahlungen an Großlandwirte deckeln. Umweltschutzverbände begrüßten die neue Strategie. JMA

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