Glaubwürdigkeit verloren

Betr.: „Das rechte Maß verfehlt“, taz nord vom 30. 11. 2006

Warum Müller auf Strafminderung im Fall Kaweh Kazrounian plädiert, ist nur schwer nachvollziehbar. Wenn Kazrounian mit Flasche und Stein auf Polizisten geworfen hat, nimmt er im Äußersten den Tod von Menschen in Kauf. Wenn auch unbeabsichtigt, werfen solche Dummheiten immer wieder ein schlechtes Licht auf Demonstrationen linker Gruppen.

Trifft Gewalt gegen Sachen auf Akzeptanz und sogar Zustimmung in der Bevölkerung ernten Stein- und Flaschenwürfe in Richtung von Menschengruppen nur Kopfschütteln. Zu Recht. Was will Müller schließlich mit „Ein Wurf ist nicht gleich dem anderen“ sagen? Strafe nur bei Treffer? Wurf aus Selbstverteidigung? Wer versucht, seine Ziele mit Gewalt gegen Menschen zu erreichen, hat für mich von vornherein seine Glaubwürdigkeit verloren – egal ob er den Schlagstock verdeckt oder offen benutzt. LUKAS SCHULTE, Hamburg