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Die schlichte Schönheit ihres Debüts „Dogs“ wirkt bei Indie-Veteran Steve Albini noch heute nach. Es sei eines seiner Lieblingsalben, bescheiden und gleichzeitig grandios, und er sei stolz, daran mitgearbeitet zu haben. Treu geblieben ist Albini der Sängerin und Songschreiberin Nina Nastasia als Dokumentator – den Begriff „Produzent“ lehnt er ab – auch bei ihren darauf folgenden Platten. Auch wenn nicht wenige meinen, ihrer Mischung aus düsterem Folk Noir und kontaminierter Kammermusik sei die Eindringlichkeit der Anfangsphase verloren gegangen und eine gewisse Beliebigkeit mache sich breit. Heute Abend lässt sich im Café Nachtasyl Nastasias viertes Album „On Leaving“ begutachten. Eine poetische Platte, unter deren ruhiger Oberfläche gefährliche Untiefen lauern.
Wer bei einem Konzert lieber Beine schwingt und mitträllert, ist am Donnerstag- und Freitagabend im Grünen Jäger bei der wiederbelebten Tanzkappelle Huah! besser aufgehoben. Die feiert nach immerhin 14 Jahren Abstinenz als Gruppe die komplett neu gemasterte Wiederveröffentlichung ihres legendären Lado-Albums „Scheiß Kapitalismus“ – nach dessen kommerziell erfolgloser Veröffentlichung sich die Dithmarscher Soul-Punker und Shalala-HipHopper 1992 aufgelöst hatten. Auf der Bühne stehen heuer Bernadette La Hengst, Nixe, Knarf Rellöm, Sven Elsner von „Tigerbeat“ und Christine Schulze von „Parole Trixie“. Sie begrüßen Gäste wie Benny Ruess vom Revolver-Club und DJ Pattex.
ROBERT MATTHIES Nina Nastasia: Do, 2. 11., 22 Uhr, Café Nachtasyl Huah!: Do, 2. 11. und Fr, 3. 11., 21 Uhr, Grüner Jäger
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