CDU fordert neue Kriminalitätsstatistik

ZAHLENSPIELE Angeblich trickst die Brandenburger Polizei und erhöht so ihre Aufklärungsquote

Die CDU-Landtagsfraktion hat nach neuerlichen Manipulationsvorwürfen die Korrektur der Brandenburger Kriminalstatistik für 2013 gefordert. „Sie muss auf Grundlage der bundeseinheitlichen Richtlinien berichtigt und neu erstellt werden“, verlangte der innenpolitische Sprecher, Björn Lakenmacher, am Donnerstag. „Jedwede Manipulationen bei der Erfassung der Kriminalstatistik sind inakzeptabel und stellen einen Betrug am Bürger sowie an den Polizeibeamten dar“, ergänzte der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Riccardo Nemitz. Der entstandene Vertrauensverlust sei hoch.

Der Vorsitzende des Brandenburger Bundes der Staatsanwälte, Ralf Roggenbuck, hatte im rbb-Magazin „Klartext“ am Mittwochabend konkrete Beispiele genannt, die für ihn zeigten, „wie bei der Polizei getrickst wurde, um die Fallzahlen herunterzuspielen und die Aufklärungsquote zu erhöhen“. Bei Einbrüchen in einer bestimmten Gegend habe es zum Beispiel früher immer einzelne Verfahren bei einzelnen Objekten gegeben. Nun würden diese Einbrüche vermehrt zu einer Tat zusammengefasst. „Statistisch gesehen ist dadurch die Kriminalität zurückgegangen“, sagte Roggenbuck.

Das rbb-Magazin hatte im März berichtet, Experten zweifelten die Aussagekraft der Statistik und die Aufklärungsquote von 54,2 Prozent an. Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) hatte die Vorwürfe damals als haltlos zurückgewiesen. Zu den neuerlichen Vorwürfe wollte sich das Innenministerium am Donnerstag nicht äußern. (dpa)