Keine Panik!!

DURCHRECHNEN Angst vor Terroranschlägen? Nur die Ruhe – hier ein paar Statistiken und schlaue Zahlen

Die Kuppel des Berliner Reichstags ist gesperrt, Polizisten mit Maschinenpistolen auf Bahnhöfen im ganzen Land, Warndurchsagen in der U-Bahn – nach den Terrorwarnungen von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich in der Bevölkerung Angst vor Anschlägen ausgebreitet. Dabei könnte ein Blick auf die statistische Wahrscheinlichkeit eines Terroranschlags vielen Paranoikern Erleicherung verschaffen.

Die nämlich liebt bei 1 zu 30.000. Das wollen zwei US-Computerwissenschaftler von der Universität New Mexico, Aaron Clauset und Maxwell Young, 2005 berechnet haben. Zumindest wenn man von einem Anschlag in der Größenordnung des 11. Septembers ausgeht.

Wen das nicht beruhigt: Auch die ganz persönliche Gefahr, einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen, ist gering. Sagt Angstforscher Borwin Bandelow. Und packt gegenüber der Boulevardzeitung B. Z. ein paar Zahlen aus: Selbst wenn in Deutschland 50 Menschen bei einem Terroranschlag sterben würden, wären es noch immer weniger als die 70 Personen, die jährlich vom Blitz erschlagen werden. Oder als die 300, die am Verschlucken von Kugelschreiberteilen sterben.

Abgesehen davon war sich die Wissenschaft selbst dazu nicht zu schade, eine Formel aufzustellen, mit der sich errechnen lässt, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Attentat den gewünschten politischen Erfolg hat. Sie lautet:

y10E (y | Erfolg = 1,X) – E (y | Erfolg 0,X).

Und brachte die beiden US-Wissenschaftler Benjamin Jones und Benjamin Olken zu dem Ergebnis: Die Erfolgschance ist gering. Anschläge sind relativ unbedeutend. Was das bringt, ist allerdings fraglich. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich Terroristen dieser Formel bedienen, um ihre Pläne durchzurechnen, muss noch ermittelt werden. TIQ